03.06.2016
Ärzte stufen die Borderline-Persönlichkeitsstörung als schwerwiegendes psychiatrisches Krankheitsbild ein. Doch wann genau spricht man von Borderline, der Krankheit im Grenzbereich zwischen Neurose und Psychose?
Impulsiv und instabil: Bei einer Borderline-Störung fahren die Gefühle Achterbahn. Eine Achterbahn, ohne Ausstieg oder Notbremse. Das Gefühl, ihren Stimmungswechseln ausgeliefert zu sein, und die damit verbundene innere Anspannung, empfinden viele Betroffene als unerträglich. Selbstbild und zwischenmenschliche Beziehungen leiden darunter.
Um von einer Borderline-Störung zu sprechen, müssen zusätzlich zu Impulsivität und Instabilität mindestens fünf der folgenden neun Kriterien zutreffen:
- Verzweifeltes Bemühen, tatsächliches oder vorgestelltes Alleinsein zu verhindern.
- Ein Muster von instabilen und intensiven zwischenmenschlichen Beziehungen.
- Identitätsstörungen: Eine ausgeprägte Instabilität des Selbstbildes oder des Gefühls für sich selbst.
- Impulsives Verhalten in mindestens zwei Bereichen, die selbstschädigend sein können, zum Bespiel beim Geldausgeben, Sex, Substanzmissbrauch, rücksichtslosem Fahren oder Fressanfällen.
- Wiederkehrende Drohungen, Andeutungen oder Versuche, sich das Leben zu nehmen, oder selbstschädigendes Verhalten.
- Starke Stimmungsschwankungen, bei denen die Emotionen extrem erlebt werden (z.B. starke episodische Niedergeschlagenheit, Reizbarkeit oder Angst).
- Chronisches Gefühl der Leere.
- Unangemessen starke Wut oder Schwierigkeiten, Wut oder Ärger zu kontrollieren, was sich z.B. durch häufige Wutausbrüche, andauernden Ärger oder Prügeleien äußern kann.
- Vorübergehender stressabhängiger Verfolgungswahn oder eine schwere Störung der Wahrnehmung des eigenen Körpers und der Gefühle, Fachleute nennen das dissoziative Symptome.
Auf der Internet-Seite Neurologen und Psychiater im Netz informieren Berufsverbände und Fachgesellschaften für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland und der Schweiz über diese und viele weitere Krankheiten, die Psyche und Nerven betreffen.
HH