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20.03.2023
Viele Menschen, die weniger oder gar kein Fleisch essen möchten, greifen zu pflanzlichen Alternativen auf der Basis von Hülsenfrüchten. Allergien gegen Soja oder Erdnüsse sind jedoch häufig und können gefährlich werden. Ein Team des Universitätsklinikums Utrecht hat genauer untersucht, wie groß die Gefahr ist.
Personen mit Allergien gegen Erdnüsse, Sojabohnen, grüne Erbsen, Lupinen, Linsen oder Bohnen zeigten in Tests oft eine Sensibilisierung gleich gegen mehrere Hülsenfrüchte – fast ein Viertel von ihnen hatte sogar Antikörper gegen alle sechs. Die meisten Menschen mit einer Allergie gegen Bohnen, grüne Erbsen, Lupinen oder Linsen reagierten auch auf andere Hülsenfrüchte. Bei Personen mit einer Allergie gegen Erdnüsse oder Sojabohnen war dies seltener der Fall. Zu klinischen Symptomen kam es bei „Co-Sensibilisierungen“ jedoch trotz ihrer Häufigkeit eher selten. Eine Ausnahme waren Erdnüsse, bei denen es häufiger zu Symptomen kam. Eine Allergie gegen nur eine Hülsenfrucht gab es lediglich bei Personen mit einer Allergie auf Sojabohnen (17 Prozent), Erdnüsse (10 Prozent) und Erbsen (3 Prozent).
„Hülsenfrüchte sind eine attraktive nachhaltige Proteinquelle, aber allergische Reaktionen können nicht ausgeschlossen werden, da Antikörper im Blut von Patienten mit Hülsenfrüchteallergie häufig auf verschiedene Hülsenfrüchte reagieren. Allerdings führt diese Reaktion nicht immer zu einer klinisch relevanten Nahrungsmittelallergie“, sagte Dr. Thuy-My Le. Sie empfiehlt, dass die Markteinführung neuer Lebensmittel eingehender daraufhin untersucht wird, um das Risiko für Nahrungsmittelallergien besser abschätzen zu können.
Bei einer Lebensmittelallergie bildet das Immunsystem IgE-Antikörper gegen Lebensmittelproteine (Allergene). Dies nennt man Sensibilisierung. Bei einem erneuten Kontakt mit demselben Lebensmittel kann es dann zu allergischen Symptomen kommen. Patienten, die auf ein Lebensmittel reagieren, zeigen auch oft eine Kreuzreaktion auf ein anderes Allergen.
Quelle: DOI 10.3389/falgy.2023.1115022