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10.01.2022
Wenn ältere Menschen körperlich aktiv bleiben, finden sich in ihrem Gehirn vermehrt Substanzen, die die Verbindungen zwischen bestimmten Nervenzellen, sogenannten Synapsen, verbessern und vor Alterungsprozessen schützen. Dies ist wichtig für den Erhalt der geistigen Leistungsfähigkeit im Alter.
Menschen, die bis ins hohe Alter körperlich aktiv blieben, hatten im Gehirn einen höheren Gehalt an Substanzen, die den Informationsaustausch zwischen Nervenzellen erleichtern. Schon früher hatte man festgestellt, dass Menschen, die nach ihrem Tod mehr dieser Substanzen im Gehirn aufwiesen, zumeist geistig fitter waren. Diese schützende Wirkung wurde sogar bei Menschen beobachtet, deren Gehirne bei der Autopsie toxische Proteine enthielten, die Alzheimer und andere neurodegenerative Erkrankungen verursachen.
„Unsere Arbeit ist die erste, die an Menschen nachweist, dass Proteine, die Synapsen regulieren, mit körperlicher Aktivität zusammenhängen und die geistige Fitness fördern können. Körperliche Aktivität – ein leicht verfügbares Werkzeug – kann dazu beitragen, diese synaptische Funktion zu steigern“, sagte Prof. Kaitlin Casaletto, Hauptautorin der Studie, die in der Zeitschrift „Alzheimer's & Dementia: The Journal of the Alzheimer's Association“ erschienen ist. Für die Studie hatten die Forscher die körperliche Aktivität von älteren Teilnehmern untersucht, die sich bereit erklärt hatten, ihr Gehirn nach ihrem Tod für Forschungszwecke zu spenden.
Im Gehirn der meisten älteren Erwachsenen sammeln Amyloid und Tau an, Proteine, die für Nervenzellen toxisch und Kennzeichen für Alzheimer sind. Wissenschaftler nehmen an, dass diese Proteine dazu führen, dass Synapsen und Neuronen auseinanderfallen. Gesunde Synapsen scheinen diesen Verfall zu dämpfen.
Quelle: DOI 10.1002/alz.12530