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21.11.2022
Durch Untersuchungen an Immunzellen des Gehirns (Mikroglia) hatte ein Forschungsteam herausgefunden, dass Gossypetin die Aktivität von Genen hemmt, die chronische Entzündungsreaktionen fördern. Außerdem fördert es die Fähigkeit der Zellen, Abfallprodukte aus ihrer Umgebung zu beseitigen.
In Versuchen mit an Alzheimer erkrankten Mäusen konnte Gossypetin diese Zellen dazu anregen, für Alzheimer typische klumpige Strukturen im Gehirn abzubauen. Dadurch verbesserte sich die geistige Fitness der Tiere, berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Alzheimer's Research & Therapy“: Eine Behandlung mit Gossypetin über drei Monate brachte das Gedächtnis der Mäuse so auf Trab, dass es fast wieder das normale Niveau erreichte. Gleichzeitig hatten Ablagerungen von Beta-Amyloid deutlich abgenommen. Die Forschenden hoffen aufgrund ihrer Ergebnisse, dass Gossypetin aus Hibiskus zur Entwicklung eines sicheren und erschwinglichen Medikaments für Menschen mit Alzheimer beitragen wird.
Bei der Alzheimer-Krankheit lagern sich Beta-Amyloid und Tau-Proteine im Gehirngewebe ab. Mikroglia nehmen diese Klumpen auf, um das Gehirn zu schützen. Wenn dies ständig in großer Menge der Fall ist, sind die Zellen jedoch irgendwann erschöpft. Das führt zu einer chronischen Entzündungsreaktion und Schäden der Nervenzellen, was einen geistigen Verfall zur Folge hat.
Quelle: DOI 10.1186/s13195-022-01096-3