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10.02.2025 10:19 Uhr
Ein hoher Konsum von verarbeitetem rotem Fleisch kann das Demenzrisiko steigern. Wer in der Studie täglich mehr als 22 Gramm verarbeitetes rotes Fleisch konsumierte (entspricht etwa einer Scheibe Wurst oder einem kleinen Stück Speck), hatte ein um 13 Prozent erhöhtes Risiko für Demenz. Unverarbeitetes rotes Fleisch, z. B. ein Steak oder Schweinefilet, zeigte hingegen keine erkennbaren Auswirkungen auf die Entwicklung einer Demenz. Das schreiben die Studienautoren im Fachblatt „Neurology“.
Die Studie im Überblick
Über mehrere Jahrzehnte hatten die Forschenden 133.771 Erwachsene, die zu Beginn im Durchschnitt 49 Jahre alt waren, begleitet und ihre Ernährungsgewohnheiten analysiert. 11.173 der Teilnehmenden entwickelten im Studienzeitraum eine Demenz.
Erhöhtes Risiko für geistigen Abbau
Auch bei Menschen, die in der Studie die Leistungsfähigkeit ihres Gedächtnisses selbst einschätzen sollten, ergaben sich ähnliche Ergebnisse. Wer täglich mehr als 22 Gramm verarbeitetes rotes Fleisch aß, hatte ein um 14 Prozent höheres Risiko für geistige Beeinträchtigungen als Menschen mit geringen Fleischkonsum.
Gute Alternativen für ein gesundes Gehirn
„Unsere Studie ergab, dass verarbeitetes rotes Fleisch das Risiko für kognitiven Verfall und Demenz erhöhen kann, aber die gute Nachricht ist, dass der Ersatz durch gesündere Alternativen wie Nüsse, Fisch und Geflügel das Risiko verringern kann“, sagte Studienautor Dong Wang, vom Brigham and Women’s Hospital in Boston.
Wer anstatt einer Portion von verarbeitetem rotem Fleisch (85 Gramm) täglich die gleiche Menge Nüsse und Hülsenfrüchte aß, reduzierte sein Demenzrisiko um 19 Prozent und verlagsamte die Hirnalterung. Fisch als Ersatz verringerte das Risiko sogar um 28 Prozent. Geflügel statt Wurst senkte das Risiko um 16 Prozent.
Mehr Nüsse, Fisch und Hülsenfrüchte auf den Teller
„Den Verzehr von rotem Fleisch zu reduzieren und dessen Ersatz durch andere Eiweißquellen und pflanzliche Alternativen könnte in die Ernährungsrichtlinien aufgenommen werden, um die geistige Gesundheit zu fördern“, so Wang. Die Wissenschaftler betonen jedoch, dass weitere Untersuchungen mit vielfältigeren Bevölkerungsgruppen notwendig sind, um die Ergebnisse zu untermauern.
Wer sein Gehirn langfristig fit halten will, reduziert den Konsum von Wurst, Speck & Co. und setzt stattdessen auf Nüsse, Fisch und Hülsenfrüchte.
Quelle: DOI https://doi.org/10.1212/WNL.0000000000210286