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30.01.2025 09:32 Uhr
Die Sichtung von 132 Studien mit insgesamt 52.501 Teilnehmenden ergab, dass ein Mangel an Mikronährstoffen (Vitaminen, Mineralien und Elektrolyten) bei Menschen mit Typ-2-Diabetes weltweit stark verbreitet ist: Im Schnitt fehlte fast jedem Zweiten mindestens ein Nährstoff, berichten Forschende im Fachmagazin BMJ Nutrition Prevention & Health.
Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel war der häufigste Mikronährstoffmangel. Dies betraf 61 Prozent der Menschen mit Typ-2-Diabetes. Aber auch Magnesiummangel war mit 42 Prozent weit verbreitet, gefolgt von Eisenmangel mit 28 Prozent und 29 Prozent mit B12-Mangel. Letzterer war besonders unter Personen zu beobachten, die Metformin einnahmen. Das ist nicht verwunderlich, da bekannt ist, dass Metformin die Aufnahme von VitaminB12 hemmt.
Erst Nährstoffmangel, dann Diabetes?
Die meisten der betrachteten Studien waren Querschnittsstudien, die es nicht zulassen, Aussagen über die Ursachen zu treffen. Unklar blieb deshalb z. B., ob der Mikronährstoffmangel Ursache oder Folge einer schlechten Blutzuckerkontrolle war. Zuvor veröffentlichte Forschungsergebnisse legen aber nahe, dass Mikronährstoffe möglicherweise eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von Typ-2-Diabetes spielen, indem sie den Glukosestoffwechsel und die Insulinwirkung beeinflussen.
Der Ernährungswissenschaftler Shane McAuliffe sagte: „Bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes stehen häufig die Energiebalance und die Makronährstoffe im Mittelpunkt. Die Tatsache, dass bei den Betroffenen häufiger bestimmte Mikronährstoffmängel auftreten, erinnert daran, dass die Optimierung der gesamten Ernährung Priorität haben sollte.“
Quelle: DOI 10.1136/bmjnph-2024-000950