FrauengesundheitGesund leben

Vitamin D ist im ersten Schwangerschaftsdrittel besonders wichtig

ZOU  |  10.02.2025 09:43 Uhr

In den ersten drei Monaten der Schwangerschaft ist es besonders wichtig, auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D zu achten: In einer neuen Studie waren niedrige Werte mit einer höheren Rate an Frühgeburten und einer geringeren Größenentwicklung verbunden.

Frau, hält ihr Gesicht in die Sonne und lässt sich anstrahlen.
Unser Körper kann Vitamin D nur bilden, wenn die Haut den UV-Strahlen der Sonne ausgesetzt ist.
© Tetiana Soares/iStockphoto

Forscherinnen der Pennsylvania State University haben die Blutwerte von 351 schwangeren Frauen untersucht. Dabei stellten sie fest: Frauen, die im ersten Schwangerschaftsdrittel zu wenig Vitamin D im Blut hatten, erlitten viermal häufiger eine Frühgeburt als jene mit normalen Werten. Als kritische Grenze galt ein Wert unter 40 nmol/l (16 ng/ml). Frauen mit Werten ab 80 nmol/l (32 ng/ml) hatten hingegen ein deutlich geringeres Risiko.

Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis der Studie: Babys von Müttern mit einem höheren Vitamin-D-Spiegel waren bei der Geburt etwas größer als jene von Müttern mit niedrigen Werten. Das legt nahe, dass der Nährstoff auch das Wachstum des Babys im Mutterleib beeinflussen könnte.

Warum Vitamin D für Mutter und Kind wichtig ist

Vitamin D ist nicht nur für die Knochenentwicklung des Babys wichtig, sondern auch für dessen Immunsystem. „Mehr als 25 Prozent der schwangeren oder stillenden Frauen haben einen niedrigeren Vitamin-D-Spiegel als empfohlen“, erklärt Prof. Alison Gernand, eine der Studienautorinnen. Das könne sich negativ auf das Wachstum des Babys auswirken.

Ihre Kollegin Dr. Celeste Beck ergänzt: „Unsere Forschung zeigt, dass die Ernährung in der frühen Schwangerschaft – und sogar vor der Empfängnis – entscheidend ist. Einige Frauen benötigen möglicherweise Nahrungsergänzungsmittel, um ihren Vitamin-D-Bedarf zu decken.“

Wann sollte der Vitamin-D-Spiegel überprüft werden?

In der Studie war auffällig, dass sich im zweiten Schwangerschaftsdrittel keine deutlichen Unterschiede mehr zwischen den Frauen mit niedrigen und normalen Werten zeigten. Eine mögliche Erklärung: Viele Frauen hatten zu diesem Zeitpunkt ihren Vitamin-D-Haushalt bereits durch eine bessere Ernährung oder durch Nahrungsergänzungsmittel ausgeglichen.

Dennoch raten Experten dazu, den Vitamin-D-Spiegel möglichst früh in der Schwangerschaft zu überprüfen – idealerweise schon vor der Empfängnis. So können werdende Mütter rechtzeitig gegensteuern, falls ein Mangel vorliegt.

Wie bekomme ich genug Vitamin D?

Vitamin D wird hauptsächlich durch Sonnenlicht in der Haut gebildet. Besonders in den Wintermonaten kann die Versorgung jedoch unzureichend sein. Um einem Mangel vorzubeugen, helfen folgende Maßnahmen:

Sonnenlicht nutzen: Täglich 10 bis 20 Minuten an der frischen Luft verbringen, idealerweise mit unbedeckter Haut (Gesicht, Hände, Arme).

Vitamin-D-reiche Lebensmittel essen: Fettiger Fisch wie Lachs oder Makrele, Eier und angereicherte Milchprodukte sind gute Quellen.

Bei Bedarf Nahrungsergänzungsmittel einnehmen: Dies sollte jedoch mit dem Arzt oder der Ärztin abgesprochen werden.

Da die aktuelle Studie auf einer relativ kleinen Teilnehmerzahl basiert, empfehlen die Forscherinnen weitere Untersuchungen mit größeren Gruppen. Doch die bisherigen Ergebnisse zeigen schon jetzt, dass Vitamin D ein Schlüsselfaktor für eine gesunde Schwangerschaft sein kann – und es sich lohnt, auf eine gute Versorgung zu achten.

DOI: 10.1016/j.ajcnut.2024.11.018

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