ZOU
|
01.04.2025 10:05 Uhr
Vitamin-D-Mangel als Risikofaktor für Multiple Sklerose
Ein Vitamin-D-Mangel gilt schon länger als möglicher Risikofaktor für die Entstehung von MS. Auch ein niedriger Vitamin-D-Spiegel wird mit einem schwereren Krankheitsverlauf in Verbindung gebracht. Frühere Studien zur Wirksamkeit einer Vitamin-D-Supplementierung bei MS führten allerdings zu uneinheitlichen Ergebnissen.
Studiendesign: Hochdosiertes Cholecalciferol vs. Placebo
Im Rahmen der "D-Lay-MS-Studie" untersuchte ein französisches Forschungsteam die Wirkung von 100.000 I.E. Cholecalciferol (eine Form von Vitamin D), das alle zwei Wochen über einen Zeitraum von zwei Jahren eingenommen wurde. Die 303 Teilnehmer litten an einem sogenannten klinisch isolierten Syndrom (CIS) – ein möglicher Vorbote für MS.
Ergebnisse im Überblick:
- 60,3 Prozent der Teilnehmenden mit Vitamin-D-Einnahme zeigten Krankheitsaktivität. In der Placebo-Gruppe lag dieser Wert deutlich höher bei 74,1 Prozent. MRT-Aufnahmen zeigten darüber hinaus bei der Vitamin-D-Gruppe weniger Läsionen im Gehirn.
- Die beschwerdefreie Zeit bis zum Auftreten erster Symptome betrug:
- mit Vitamin D 432 Tage
- ohne Vitamin D 224 Tage
Fazit: Weitere Studien empfohlen
Die Studienautoren betonen im Fachjournal JAMA die potenziell schützende Wirkung von Vitamin D bei Menschen mit CIS und empfehlen weitere klinische Studien, insbesondere bei Personen mit nachgewiesenem Vitamin-D-Mangel. MS beginnt typischerweise mit einem akuten Schub, der sich z. B. durch eine Entzündung des Sehnervs, eine Entzündung des Rückenmarks oder ein Hirnstammsyndrom äußert. Nicht immer entwickelt sich CIS zu einer MS weiter.
Warum Vitamin D bei MS wichtig sein könnte
Vitamin D hat entzündungshemmende Eigenschaften und unterstützt das Immunsystem. Bei Autoimmunerkrankungen wie MS könnte es eine modulierende Wirkung haben, die das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt.
Quelle: DOI 10.1001/jama.2025.1604