Gesundheit

Hochdosiertes Vitamin D kann frühe Multiple Sklerose verlangsamen

ZOU  |  01.04.2025 10:05 Uhr

Eine aktuelle französische Studie zeigt, dass hochdosiertes Vitamin D die Krankheitsaktivität bei früher Multipler Sklerose (MS) deutlich verringern kann. Die positive Wirkung wurde bei einer Einnahme alle zwei Wochen festgestellt.

Ärztin, hält eine Tablette in der Hand.
Vitamin D besserte in einer Studie die Krankheitsaktivität von Patienten mit Multipler Sklerose (MS).
© Jacob Wackerhausen/iStockphoto

Vitamin-D-Mangel als Risikofaktor für Multiple Sklerose

Ein Vitamin-D-Mangel gilt schon länger als möglicher Risikofaktor für die Entstehung von MS. Auch ein niedriger Vitamin-D-Spiegel wird mit einem schwereren Krankheitsverlauf in Verbindung gebracht. Frühere Studien zur Wirksamkeit einer Vitamin-D-Supplementierung bei MS führten allerdings zu uneinheitlichen Ergebnissen.

Studiendesign: Hochdosiertes Cholecalciferol vs. Placebo

Im Rahmen der "D-Lay-MS-Studie" untersuchte ein französisches Forschungsteam die Wirkung von 100.000 I.E. Cholecalciferol (eine Form von Vitamin D), das alle zwei Wochen über einen Zeitraum von zwei Jahren eingenommen wurde. Die 303 Teilnehmer litten an einem sogenannten klinisch isolierten Syndrom (CIS) – ein möglicher Vorbote für MS.

Ergebnisse im Überblick:

  • 60,3 Prozent der Teilnehmenden mit Vitamin-D-Einnahme zeigten Krankheitsaktivität. In der Placebo-Gruppe lag dieser Wert deutlich höher bei 74,1 Prozent. MRT-Aufnahmen zeigten darüber hinaus bei der Vitamin-D-Gruppe weniger Läsionen im Gehirn.
  • Die beschwerdefreie Zeit bis zum Auftreten erster Symptome betrug:
    • mit Vitamin D 432 Tage
    • ohne Vitamin D 224 Tage 

Fazit: Weitere Studien empfohlen

Die Studienautoren betonen im Fachjournal JAMA die potenziell schützende Wirkung von Vitamin D bei Menschen mit CIS und empfehlen weitere klinische Studien, insbesondere bei Personen mit nachgewiesenem Vitamin-D-Mangel. MS beginnt typischerweise mit einem akuten Schub, der sich z. B. durch eine Entzündung des Sehnervs, eine Entzündung des Rückenmarks oder ein Hirnstammsyndrom äußert. Nicht immer entwickelt sich CIS zu einer MS weiter. 

Warum Vitamin D bei MS wichtig sein könnte

Vitamin D hat entzündungshemmende Eigenschaften und unterstützt das Immunsystem. Bei Autoimmunerkrankungen wie MS könnte es eine modulierende Wirkung haben, die das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt.

Quelle: DOI 10.1001/jama.2025.1604

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