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Viele ältere Menschen haben einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel, was mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht wird. Dennoch konnten Beobachtungsstudien bislang nicht eindeutig zeigen, dass Vitamin-D-Präparate das Herz-Kreislauf-Risiko senken. Auch einer neuen hochwertigen Studie im „Journal of Preventative Cardiology“ ist das nicht gelungen.
Um die Wirkung von Vitamin-D-Präparaten auf das Herz zu bewerten, untersuchten die Forschenden des Beth Israel Deaconess Medical Center auch, ob höhere Dosen des Vitamins nötig sind, um einen Effekt zu erzielen: Die Teilnehmenden erhielten entweder 200, 1000, 2000 oder 4000 internationale Einheiten (IE) Vitamin D3 pro Tag.
Verfolgt wurde die Wirkung anhand der Konzentrationen von zwei Proteinen im Blut, die bei Herzverletzungen und -überlastung vermehrt auftreten (Troponin I und NT-proBNP). Zu Beginn der Studie waren niedrigere Vitamin-D-Werte zwar mit höheren Werten der beiden Marker verbunden. Die Vitamin-D-Ergänzung änderte daran unabhängig von der Dosis in einem Zeitraum von bis zu zwei Jahren jedoch nichts. Alter, Geschlecht oder die Krankengeschichte spielten für die Vitamin-D-Wirkung ebenfalls keine Rolle.
Dr. Katharine W. Rainer sagte: „Unsere Studie hat eindeutig gezeigt, dass Vitamin D im Verlauf des zweijährigen Beobachtungszeitraums unabhängig von der Dosis keinen Einfluss auf die Marker für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatte. Diese Ergebnisse untermauern die Beweise dafür, dass Vitamin-D-Nahrungsergänzungsmittel keine wirksame Maßnahme zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind.“ Die Forschenden vermuten, dass es andere Faktoren geben könnte, die dem Zusammenhang zwischen Vitamin D und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorgelagert sind, z. B. körperliche Aktivität im Freien.
Quelle: DOI: 10.1016/j.ajpc.2024.100871