Gesund leben

Fisch könnte das Fortschreiten von MS verlangsamen

ZOU  |  28.02.2025 08:05 Uhr

Eine neue Studie deutet darauf hin, dass der regelmäßige Verzehr von Fisch den Krankheitsverlauf bei Multipler Sklerose (MS) positiv beeinflussen könnte. Forschende haben festgestellt, dass Menschen mit MS, die viel Fisch essen, im Durchschnitt ein geringeres Risiko für eine Verschlechterung ihrer Erkrankung haben als jene, die darauf verzichten.

Frau, isst einen Salat mit Lachs.
Die in Fisch enthaltenen Nährstoffe könnten sich positiv auf den Krankheitsverlauf von Multipler Sklerose auswirken.
© Torjrtrx/iStockphoto

Deutlicher Zusammenhang zwischen Fischkonsum und Krankheitsverlauf

Die Untersuchung, veröffentlicht im Fachjournal Journal of Neurology Neurosurgery & Psychiatry, basiert auf Daten von 2.719 Menschen, die gerade erst ihre MS-Diagnose erhalten hatten. Über einen längeren Zeitraum hinweg wurden ihre Ernährungsgewohnheiten und ihr Gesundheitszustand beobachtet. Das Ergebnis: Wer regelmäßig Fisch aß, hatte ein um 43 bis 45 Prozent geringeres Risiko, dass sich sein Behinderungsgrad verschlechtert. Bei Menschen, die ihren Fischkonsum im Laufe der Zeit sogar steigerten, sank dieses Risiko sogar um bis zu 59 Prozent.

Welche Nährstoffe spielen eine Rolle?

Die Forschenden vermuten, dass bestimmte Inhaltsstoffe des Fisches dazu beitragen, das Fortschreiten der MS zu verlangsamen. Besonders Omega-3-Fettsäuren, die vor allem in fettem Fisch wie Lachs oder Makrele vorkommen, gelten als entzündungshemmend und könnten eine schützende Wirkung auf das Nervensystem haben. Doch auch magerer Fisch scheint positive Effekte zu zeigen.

Ein weiterer möglicher Schlüsselfaktor ist Taurin. Diese Aminosäure kommt in großen Mengen in Fisch und Meeresfrüchten vor und ist die am häufigsten vorkommende freie Aminosäure im Gehirn. Die Wissenschaftler schreiben: „Obwohl der Körper es produzieren kann, ist eine zusätzliche Versorgung nötig, um den Bedarf zu decken. Taurin hat verschiedene Funktionen, es schützt z. B. Zellen durch antioxidative und entzündungshemmende Effekte. Das macht es zu einem potenziellen Therapeutikum für neurologische Erkrankungen.“

Weitere Studien sind notwendig

Auch wenn weitere Studien nötig sind, um die genauen Mechanismen zu verstehen, liefern diese Erkenntnisse eine wichtige Grundlage für zukünftige Forschung. Sie zeigen, dass Ernährung eine entscheidende Rolle bei MS spielen könnte – und dass Fisch dabei ein vielversprechender Bestandteil sein könnte. Wer unter MS leidet, sollte daher mit seinem Arzt über eine fischreiche Ernährung sprechen, um mögliche Vorteile für seine Gesundheit zu nutzen.

Quelle: DOI 10.1136/jnnp-2024-353200

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