Der klangvolle deutsche Name des Tausendgüldenkrauts soll sich angeblich aus einer sehr freien Übersetzung seines lateinischen Namens Centaurium erythraea (centum = hundert, aureus = golden) entwickelt haben. Dementsprechend sagte man dem Kraut neben seiner heilkundlichen Anwendung auch eine segensreiche Wirkung in finanziellen Belangen nach. Zu letzterem Aspekt liegen bisher keine gesicherten Erkenntnisse vor, ganz sicher jedoch dient das Tausendgüldenkraut als zuverlässiges Magenmittel.
Die Beschreibung "bittere Medizin" trifft bei dieser Pflanze voll und ganz zu. Allerdings ist der bittere Geschmack nicht etwa unerwünscht, sondern Grundvoraussetzung für die Wirkung. Denn Bitterstoffe steigern sowohl den Speichelfluss als auch die Sekretion des Magensaftes. Beides regt den Appetit an, und genau zu diesem Zweck wird das Tausendgüldenkraut eingesetzt.
Tausendgüldenkraut bereitet man meist als Tee zu. In der Apotheke gibt es dafür das getrocknete Kraut als lose Ware oder schon fertig dosiert in Aufgussbeuteln verpackt. Für den Tee werden etwa zwei Gramm (etwa ein Teelöffel) des Krauts mit 150 Millilitern kochendem Wasser übergossen und zehn bis 15 Minuten ziehen gelassen. Gegen Appetitlosigkeit soll dreimal täglich eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten eine Tasse davon getrunken werden. Gegen Verdauungsbeschwerden empfehlen Fachleute, den Tee nach dem Essen zu trinken.