30.04.2014
Viele glauben, dass der Geschmack eine feste Größe ist: Etwas schmeckt einem, oder es schmeckt einem eben nicht. US-amerikanische Forscher fanden jetzt jedoch heraus, dass der Preis eines Gerichts offensichtlich beeinflusst, wie man sich beim Essen fühlt und wie Gerichte schmecken.
Im Namen der Wissenschaft durften sich in New York 139 Testpersonen an einem italienischen All-you-can-eat-Buffet bedienen. Ein Teil der Testesser zahlte vier Dollar für das Essen, die anderen für das gleiche Essen acht Dollar. Diejenigen, die mehr für das Buffet bezahlten, genossen ihr Essen mehr als Testesser, die weniger gezahlt hatten. Auf einer Werteskala wurden die Mahlzeiten von denjenigen, die viel gezahlt hatten, im Schnitt um elf Prozent höher bewertet.
Insgesamt verzehrten die Testesser beider Gruppen in etwa die gleichen Mengen. Doch berichteten die Teilnehmer mit den geringeren Kosten häufiger, dass sie das Gefühl hatten, zu viel gegessen zu haben und verspürten mehr Schuldgefühle. Darüber hinaus sollten die Studienteilnehmer bewerten, wie gut ihnen die angebotenen Gerichte zu Beginn, in der Mitte und am Ende der Mahlzeit schmeckten. Das Ergebnis: Zahlten die Personen den geringeren Preis, bewerteten sie das Essen im Verlauf der Mahlzeit immer schlechter.
"Der Preis hat nur geringe Auswirkungen auf die Menge, die man isst", sagt Brian Wansink von der Cornell Universität, "aber er hat einen großen Einfluss darauf, wie wir das Ess-Erlebnis interpretieren." Zumindest in Bezug auf die Wahl eines Buffets raten die Forscher daher, für ein besseres Gesamterlebnis lieber etwas tiefer in die Tasche zu greifen, soweit man es sich leisten könne.
HH