12.05.2016
Bewegung ist die beste Medizin - und Fahrradfahren ist ein sehr schonender Sport und tut Knochen und Gelenken gut. "Deswegen begrüßen wir den Trend, dass immer mehr ältere Menschen Fahrrad fahren", sagt Fahrradunfallforscher und DGOU-Präventionsexperte Dr. Christian Juhra. Doch Radfahren erfordert Balance, Koordination und schnelle Reaktionsfähigkeit. Gerade Senioren sind in ihrer Wahrnehmung oftmals eingeschränkt. Sie hören und sehen nicht mehr so gut und ihr Gleichgewichtssinn ist gestört. Juhra warnt: „Mit dem Alter brechen die Knochen schneller, generell steigt die Verletzungsschwere. Möglicherweise erleidet ein junger Radfahrer nach einem Unfall eine leichte Gehirnerschütterung. Bei einem älteren Radfahrer, der blutverdünnende Medikamente einnimmt, kann der gleiche Unfall zu einer schweren Hirnblutung oder sogar zum Tod führen.“
Zu den Unfallursachen, nicht nur bei Senioren, zählen: eine Einkaufstasche am Fahrradlenker, ein nicht eingeschaltetes Hörgerät, das Fahren unter Alkoholeinfluss, unsachgemäße Kleidung oder locker sitzendes Schuhwerk, mangelnde Fitness, unangepasste Geschwindigkeit mit Elektrofahrrädern sowie ein nachlassendes Reaktionsvermögen. Damit Sie sicher durch die Fahrradsaison kommen, geben Orthopäden und Unfallchirurgen folgende Tipps:
- Einen Fahrradhelm tragen: Er senkt das Risiko einer Kopfverletzung.
Ein vorhandenes Hörgerät im Straßenverkehr einschalten. Eine Hörminderung in regelmäßigen Abständen durch den Arzt abklären lassen. - Festes Schuhwerk tragen.
- Auf dem Elektrofahrrad mit angepasster Geschwindigkeit unterwegs sein.
Regelmäßig Gymnastik machen: Mangelnde Beweglichkeit kann beim Aufsteigen und Absteigen zur Gefahr werden.
Eine Warnweste oder helle Kleidung und Reflektoren tragen. - Fahrrad regelmäßig auf Verkehrssicherheit prüfen.
- Ein Fahrsicherheitstraining absolvieren.
- Auf Alkohol vor oder beim Fahrradfahren verzichten.
DGOU/NK