09.02.2016
Acai-Beeren
Was ist das?
In ihrem Herkunftsland Brasilien sind die Beeren ein ganz gewöhnliches Nahrungsmittel. Die zwischen ein und zwei Zentimeter großen, dunkelblauen Früchte wachsen an der sogenannten Kohlpalme.
Was steckt drin?
Ihren Ruhm verdanken die Acai-Beeren ihrem hohen Gehalt an Antioxidanzien. Diese Stoffe fangen freie Radikale ab, die sonst Zellen angreifen würden. Allerdings bieten Heidelbeeren oder Sauerkirschen größere Mengen.
Gibt es Risiken?
Je nach Empfindlichkeit können Acai-Beeren allergische Beschwerden auslösen oder verstärken. Für das Versprechen, als Turbo bei der Gewichtsabnahme zu wirken, gibt es keine Belege.
Worin sind sie enthalten?
Acai-Beeren beziehungsweise ihr Mark oder Saft sind in Fertigprodukten wie beispielsweise Saftmischungen enthalten. Frisch sind die Beeren hierzulande nicht erhältlich, sie verderben zu rasch.
Acerola-Früchte
Was ist das?
Der Acerola-Baum wächst vor allem in Mexiko, Jamaika, Florida und Brasilien. Die ein bis drei Zentimeter großen Früchte heißen auch Acerola-Kirschen, haben aber nichts mit unseren heimischen Kirschen zu tun.
Was steckt drin?
Acerola gehört zu den an Vitamin C reichsten Früchten. Außerdem enthalten Acerola-Früchte Provitamin A, die Vitamine B1 und Niacin und die Mineralstoffe Eisen, Phosphor und Calcium.
Gibt es Risiken?
Sehr hohe Vitamin-C-Dosen können zu Durchfall führen. Regelmäßig hohe Vitamin-C-Zufuhr erhöht das Risiko für Nierensteine. Wer auf Acerola setzt, braucht daher nicht noch zusätzlich Vitamin C mit Nahrungsergänzungsmitteln aufzunehmen.
Worin sind sie enthalten?
Auch Acerola-Früchte verderben rasch, hierzulande gibt es sie also kaum frisch. Sie werden daher eher in Fertig produkten mit verarbeitet, zum Beispiel in Saftmischungen.
Amarant
Was ist das?
Als „heiliges Wunderkorn der Inkas“ hielt Amarant vor Jahren in Naturkostläden Einzug. Es
zählt zu den sogenannten Pseudo-Getreiden. Vorteil: Es enthält kein Gluten.
Was steckt drin?
Der Kohlenhydratanteil in Amarant ist deutlich geringer als der in Getreide. Dafür bietet Amarant viele Ballaststoffe, ungesättigte Fettsäuren und einen hohen Eiweißgehalt, besonders die Aminosäure Lysin sticht hier hervor.
Gibt es Risiken?
Die enthaltene Oxalsäure kann in größeren Mengen die Aufnahme von Eisen, Magnesium und Calcium stören und sogar zu Ablagerungen in den Nieren führen. Die Gerbstoffe von Amarant bremsen mitunter die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen im Körper.
Wofür verwendet man es?
Man kann Amarant-Körnchen wie Mais aufpoppen lassen und so etwa Müsli oder Salaten zugeben. Eingeweicht und/oder gekocht eignet sich Amarant auch für viele herzhafte Gerichte, zum Beispiel für gefüllte Paprika. Beim Backen ist zu beachten, dass Amarant das Klebereiweiß Gluten nicht enthält. Daher müssen andere Mehle hinzugenommen oder bei Bedarf zusätzlich glutenfreie Zutaten eingesetzt werden, um die Eigenschaften von Gluten soweit möglich zu ersetzen.
Chlorella, Spirulina und Afa
Was ist das?
Es handelt sich um Süßwasseralgen, also solche, die nicht aus dem Meer stammen.
Was steckt drin?
Kapseln und Tabletten mit den Süßwasseralgen enthalten zwar viel Eiweiß, doch von der Stiftung Warentest untersuchte Präparate decken dennoch nur einen Bruchteil des menschlichen Bedarfs. Das enthaltene Vitamin B12 findet sich überwiegend in einer für Menschen nicht verwertbaren Form.
Gibt es Risiken?
Die Stiftung Warentest fand 2011 in einigen Algenpräparaten (Afa-Algen) Spuren giftiger Microcystine. Diese können Leber, Niere und Gehirn schädigen. Zudem stuft die Weltgesundheitsorganisation Microcystine als möglicherweise krebserregend ein. Allerdings können Microcystin-Gehalte nach Auskunft des Schweizerischen Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen bei jeder Algenernte unterschiedlich ausfallen.
Worin sind sie enthalten?
Die genannten Süßwasseralgen sind insbesondere in Form von Nahrungsergänzungsmitteln erhältlich.
Chia-Samen
Was ist das?
Schon die Mayas und Azteken setzten auf Chia-Samen. Heutzutage lassen sie sich etwa in Müsli, Salaten oder Backwaren verwenden.
Was steckt drin?
Mit einem Eiweißanteil von 20 Prozent enthalten sie doppelt so viel Eiweiß wie andere Getreidesorten. Die löslichen Ballaststoffe sorgen für einen lang anhaltenden Sättigungseffekt. Ebenfalls erwähnenswert: der hohe Anteil an ungesättigten Fettsäuren.
Gibt es Risiken?
Die Chia-Pflanze gehört zur Familie der Lippenblütler. Wer diese nicht verträgt, sollte lieber auf die Samen verzichten. Von Nebenwirkungen können Menschen betroffen sein, die blutverdünnende Medikamente einnehmen. Diese Personen sollten den Verzehr von Chia-Samen erst einmal mit ihrem Arzt abklären. Zudem enthalten Chiasamen Saponine, die die Darmschleimhaut reizen können.
Wofür verwendet man sie?
Chia-Samen lassen sich wie erwähnt als Zutat beispielsweise zu Müsli oder Salaten nutzen. Gequollenes Chia-Mehl oder gequollene Chia-Samen werden gelartig und finden unter anderem in Backwaren, Puddings oder Marmeladen Verwendung, so auch in glutenfreien Produkten. Genaueres dazu kann man in einschlägigen Rezeptsammlungen nachschlagen.
Goji-Beeren
Was ist das?
Goji-Beeren kommen ursprünglich aus dem asiatischen Raum und werden heute zum größten Teil im Nangxiatal in China angebaut. Von dort gelangen sie getrocknet oder als Saft zu uns.
Was steckt drin?
„Die Goji-Beere ist gesund, aber sie hat normalem Obst und Gemüse nichts voraus“, informiert der Ernährungswissenschaftler Emilio Martínez de Victoria von der Universität Granada in Spanien. Wirkungen gegen hohen Blutdruck, Blutzucker oder bei Krebs wurden bislang nicht belegt.
Gibt es Risiken?
Die Goji-Beere besitzt ein erhöhtes Allergiepotenzial. Bei gleichzeitiger Einnahme mit sogenannten Vitamin-K-Antagonisten, die Ärzte zur „Blutverdünnung“ verschreiben, verstärkt sich die gerinnungshemmende Wirkung dieser Arzneistoffe. Es besteht ein erhöhtes Risiko für Blutungen.
Worin sind sie enthalten?
Die Beeren gelangen unter anderem getrocknet, als Pulver oder Saft sowie in weiterverarbeiteten Produkten wie Müsli, Gelee oder Joghurt in den Handel.
Moringa
Was ist das?
Moringa heißt der ursprünglich aus Nordindien stammende Meerrettichbaum. Verwendet werden dort unter anderem die Wurzeln, Früchte und Blätter.
Was steckt drin?
Die essbaren Pflanzenteile enthalten viel Eiweiß, die Vitamine A, B und C und die Mineralstoffe Calcium und Kalium. Die traditionelle indische Medizin verwendet den Saft, um den Blutdruck zu stabilisieren, Entzündungen zu behandeln und rheumatische Beschwerden zu kurieren.
Gibt es Risiken?
Diese sind nur vereinzelt bekannt. So hat das Bundesamt für Verbraucherschutz 2014 ein Glas mit Moringa-Pulver zurückgerufen, da es mit Salmonellen verunreinigt war. Im vergangen Jahr wurden in einem Produkt Rückstände von Pflanzenschutzmitteln entdeckt.
Wofür verwendet man es?
Frische Blätter lassen sich wie Spinat verwenden. In Deutschland gibt es meist nur Moringa-Pulver aus den getrockneten und fein geriebenen Blättern zu kaufen. Es lässt sich über viele Gerichte streuen. Man kann es auch als Zutat für Smoothies nutzen.
Noni-Früchte
Was ist das?
Die Pflanze findet man in Australien und in vielen Küstenregionen Mittelamerikas und Westindiens sowie auf Madagaskar.
Was steckt drin?
Dem Saft aus Früchten des Nonibaumes schreiben Befürworter viele gesundheitsfördernde Wirkungen zu. Doch es gibt zu den angepriesenen Wirkungen keine wissenschaftlich gesicherten Belege. Die US-Aufsichtsbehörde für Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit verwarnte bereits mehrfach Firmen, die mit medizinischer oder gesundheitsfördernder Wirkung von Noni-Produkten warben.
Gibt es Risiken?
In Einzelfällen soll es einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Nonisaft und schweren Leberentzündungen gegeben haben. Laut der Verbraucherzentrale (Bundesverband) sollte man vorsichtshalber nicht mehr als als die Menge von bis zu 30 Milliliter (2 Esslöffel) Noni-Saft pro Tag zu sich nehmen.
Worin sind sie enthalten?
Es gibt Noni-Säfte, Noni-Blätter zur Teezubereitung, Noni-Püree, Fruchtsaftkonzentrat, Saft-Trocken extrakt und Pulver.
Quinoa-Samen
Was ist das?
Quinoa kommt aus Südamerika und diente schon den Inkas als Grundnahrungsmittel. Es wird oft als Getreide verstanden, ist botanisch aber ein Gänsefußgewächs.
Was steckt drin?
Quinoa enthält viele lebenswichtige Aminosäuren – die Bausteine für Eiweiße. Auch Eisen, Phosphor und Calcium bietet Quinoa reichlich. Zudem enthält es kein Gluten.
Gibt es Risiken?
Quinoa schützt sich vor Schädlingen mit bitter schmeckenden Saponinen, die in der Samenschale stecken. Sie können Blutzellen schädigen und die Darmschleimhaut reizen. Durch waschen und schälen von Quinoa senken Anbieter den Saponingehalt. Kochen trägt dazu auch bei. Für Kinder unter zwei Jahren rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung vorsichtshalber vom Verzehr ab.
Wofür verwendet man sie?
Quinoa-Samen dienen gekocht als Basis für viele Gerichte, beispielsweise für Salate, Suppen, Aufläufe oder mit Obst gemischt für Frühstücksgerichte beziehungsweise Desserts.
Peter Erik Felzer