14.06.2018
Menschen, die einer Religion angehören, leben offenbar fast vier Jahre länger als Menschen ohne religiöse Zugehörigkeit. Darauf deutet eine Studie hin, für die Forscher der Ohio State University Inhalte von Todesanzeigen analysierten.
Die Analyse von fast 1.100 Todesanzeigen aus 42 Großstädten in den USA zeigte deutlich: Wer religiös ist, lebt länger. Das Plus von vier Jahren blieb auch nach Berücksichtigung von Geschlecht und Ehestatus der Verstorbenen bestehen - zwei Faktoren, die einen starken Einfluss auf die Lebenserwartung haben. Noch stärker wirkte sich die Religionszughörigkeit in einer kleineren Studie aus, in der gut 500 Todesanzeigen einer Zeitung in Iowa ausgewertet worden waren. Hier betrug das Plus an Lebenszeit fast 6,5 Jahre, berichten die Wissenschaftler im Fachblatt Social Psychological and Personality Science.
Viele Verstorbene, die einer Religion angehörten, waren darüber hinaus auch ehrenamtlich oder für eine soziale Organisation tätig. Dies habe sich in früheren Studien als lebensverlängernd erwiesen, so die Forscher. Doch konnte dies allein nicht die gesamte Länge der längeren Lebensspanne religiöser Menschen erklären. Die Forscher glauben, dass zum Teil möglicherweise Regeln und Normen vieler Religionen eine wichtige Rolle spielen könnten, die ungesunde Lebensweisen verbieten, wie Alkohol, Drogen oder wechselnde Sex-Partner. Darüber hinaus würden viele Religionen stressmindernde Praktiken unterstützen, zum Beispiel Gebete oder Meditation. In jedem Fall liefere die Studie einen überzeugenden Hinweis auf einen Zusammenhang zwischen Religion und der Lebensdauer eines Menschen, ist sich Baldwin Way, Psychologe an der Ohio State University, sicher.
HH