30.09.2013
Egal ob dem Tod eine lange Krankheit vorausgeht oder ob er einen geliebten Menschen ganz plötzlich trifft: Wer zurückbleibt, muss mit dem Verlust, der Leere, der Trauer klarkommen. Eine qualifizierte Trauerbegleitung kann dabei helfen, wie aus einer neuen Studie hervorgeht.
Forscher unter der Leitung von Professor Michael Wissert von der Hochschule Ravensburg-Weingarten konnten nachweisen, dass eine qualifizierte Trauerbegleitung Trauernden nach dem Tod eines Angehörigen oder Freundes helfen kann, mit der Trauer umzugehen und Wege zurück ins Leben zu finden. Wissert und Kollegen hatten 680 Hinterbliebene und 319 Trauerbegleiter umfassend befragt. Es zeigte sich, dass sich für diejenigen, die eine Trauerbegleitung in Anspruch genommen hatten, die Belastung im Zeitraum direkt nach dem Todesfall deutlich stärker verringerte als für jene, die mit ihrer Trauer alleine geblieben waren, so die Forscher.
Einzel- und Gruppenbegleitungen wurden besonders von Menschen aufgesucht, die direkt nach dem Tod eines Angehörigen oder Freundes von einer höheren Belastung in allen Lebensbereichen berichtet hatten. Als besonders schlimm wurde der Verlust eines Kindes oder Lebenspartners empfunden und entsprechend häufig Angebote zur Trauerbegleitung wahrgenommen.
Grundsätzlich zeigte sich in der Studie, dass plötzliche Todesfälle durch Unfall, Suizid oder Herzversagen zu besonders hohen Belastungen bei den Angehörigen führen. "Am schlimmsten ist es, wenn man sich nicht verabschieden kann", lautete ein häufig geäußerter Satz der Befragten. Der Bedarf einer Trauerbegleitung war auch dann besonders hoch, wenn besondere Umstände vorgelegen hatten, so zum Beispiel das Versterben eines Kindes im Mutterleib, eine Fehlgeburt, der Tod nach Gewalttaten oder einer Naturkatastrophe. Insgesamt empfanden Frauen eine höhere Gesamtbelastung direkt nach dem Todesfall als Männer.
HH