03.11.2015
Bei der Frage, welche Qualitäten man sich bei seinem Traumpartner wünscht, wird oft die Intelligenz genannt. Doch Vorsicht: Manche Ideale gelten nur dann, wenn die Person uns nicht zu nahe kommt, wie eine US-amerikanische Studie jetzt zeigt.
Qualitäten, die Menschen an einem anderen auf die Ferne bewundern, können der Studie zufolge bedrohlich werden, wenn die Person näher kommt. So scheint es Männern mit der Intelligenz bei Frauen zu ergehen. „Wir fanden heraus, dass Männer Frauen, die intelligenter als sie selbst waren, nur dann bevorzugten, wenn sie gedanklich weiter entfernt waren“, sagt Studienautorin Lora Park von der University in Buffalo, New York. Zum Beispiel dann, wenn sie sich eine Traumfrau vorstellen sollten oder ein Frau, die sie treffen würden. Bei einem tatsächlichen Treffen verhielten sich die Männer jedoch anders. „In realen Situationen distanzierten sich Männer von Frauen, die sie an Intelligenz übertrafen und fanden sie weniger attraktiv“, sagt Park. Die Distanz beeinflusst demnach die Attraktivität, berichten die Forscher im Fachblatt Personality and Social Psychology Bulletin.
Offenbar wird der Unterschied zwischen dem, was man sich wünscht und was man tatsächlich mag, mit größerer Nähe deutlicher. Obwohl ihre Studie den Fokus auf romantische Beziehungen gelegt habe, könnten die Ergebnisse möglicherweise auf ein allgemeines Phänomen bei zwischenmenschlichen Beziehungen hindeuten. So könnte jeder, der von jemandem in seiner Nähe in einer Eigenschaft übertroffen wird, dies als Bedrohung empfinden. Dabei komme es jedoch vermutlich auch darauf an, ob diese Eigenschaft für eine Person wichtig sei. „Wenn einem das Gebiet egal ist, fühlt man sich unter Umständen nicht bedroht“, so Park.
HH