Dr. Karen Zoufal
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18.11.2020
Um gesund zu bleiben, sollte man nicht nur darauf achten, was man isst, sondern auch wann: Unregelmäßige Mahlzeiten gehen nämlich mit einigen Risikofaktoren für die Herzgesundheit einher. Das ist das Fazit neuer Forschungsergebnisse, die auf der virtuellen Konferenz der American Heart Association vorgestellt wurden.
Forscher hatten untersucht, wie sich Veränderungen der Essenszeiten an Werktagen und Wochenenden auswirken. Dabei konnten sie beobachten, dass unregelmäßige Mahlzeiten mit dem Taillenumfang, Körperfettgehalt, Blutdruck und Blutzucker im Zusammenhang stehen – wichtigen Risikofaktoren für die Herzgesundheit.
Wurde nach 17 Uhr zu täglich unregelmäßigen Zeiten gegessen, beobachteten die Forscher binnen eines Jahres einen Anstieg des Blutdrucks um zwei bis drei Einheiten und eine deutliche Veränderung des Langzeit-Blutzuckerwerts HbA1c. Wurden nach 20 Uhr mehr Kalorien verzehrt, so war dies auch mit einer Zunahme des Taillenumfangs und des BMI verbunden.
Schon früher hatte das Team gezeigt, dass Essen am Abend das Risiko für Herzerkrankungen erhöhen kann. "Aber hier zeigen wir, dass es nicht nur um den Zeitpunkt des Essens geht, sondern auch um die tägliche Regelmäßigkeit und Unterschiede der Nahrungsaufnahme am Wochenende und an Wochentagen", sagte Nour Makarem von der Columbia University in New York.
Makarem erklärt dies mit dem Tagesrhythmus des Körpers: Er wird von einer inneren Uhr im Gehirn gesteuert. Einzelne Organe haben jedoch ihre eigenen Uhren, darunter jene, die an Stoffwechselprozessen beteiligt sind, die indirekt das Risiko von Herzerkrankungen beeinflussen. "Und diese Uhren werden durch die Nahrungsaufnahme reguliert", so Makarem.