11.08.2015
Ein historische Mahlzeit fand gestern in der internationalen Raumstation ISS statt: Die Astronauten aßen zum ersten Mal Salat, den sie selbst auf ihrer Reise im Weltraum angebaut hatten. "Awesome!", was so viel wie "beeindruckend" bedeutet, lautete der knappe Kommentar eines der Astronauten zum Geschmack.
Bei dem Salat handelte es sich um roten Romana-Salat, den die ISS-Raumfahrer etwa einen Monat lang in einer speziellen Vorrichtung gezogen hatten, die sie Veggie System nennen. Eine Hälfte der Ernte froren sie für die weitere Analyse auf der Erde ein. Die andere Hälfte durften sie essen, um damit ihre übliche, gefriergetrockneten Kost aufzuwerten. Allerdings mussten sie die Salatblätter vorher sicherheitshalber mit speziellen, für Nahrungsmittel geeigneten Desinfektionstüchern abwischen. Dies ist nicht die erste Ernte von essbaren Pflanzen im All. Die NASA experimentiert damit seit Jahrzehnten, doch bisher durften die Raumfahrer nie etwas davon probieren.
"Dies ist ein kleiner Bissen für einen Menschen, aber ein großes Blatt für die Menschheit", untertitelte die US-amerikanische Raumfahrtorganisation NASA augenzwinkernd ein kurzes Video der Verkostung im All – in Anlehnung an die Worte die Neil Armstrong 1969 vor dem ersten Schritt auf den Mond gesagt hatte. Tatsächlich dienen die Experimente in Sachen Pflanzenaufzucht im All dazu, längere Weltraummissionen vorzubereiten. Wenn in Zukunft Astronauten jahrelang zum Mars unterwegs sind, brauchen sie frische Nahrungsmittel. Laut Dr. Ray Wheeler von der NASA hat frisches Gemüse zwei Vorteile: Die Gartenarbeit hebe die Stimmung und die im Gemüse enthaltenen Antioxidanzien schützten den Körper in gewisser Weise vor Weltraumstrahlung.
RF