19.02.2019
Beim Kochen, Fensterputzen und anderen Haushaltstätigkeiten können offenbar große Mengen an flüchtigen und staubförmigen Chemikalien freigesetzt werden. Sie verschlechtern die Innenraumluftqualität so sehr, dass sie der einer verschmutzten Großstadt gleichkommt.
Flüchtige organische Verbindungen entweichen aus Produkten wie Shampoo, Parfüm und Putzmitteln und tragen zur Bildung von Ozon und Feinstaubpartikeln bei. Laut Forschern der University of ColoradoBoulder in den USA tragen sie mehr zur globalen Luftverschmutzung bei als Pkws und Lastwagen: Ihren Ergebnissen zufolge entstanden schon durch Kochen von Wasser über einer Herdflamme oder Toasten unerwartet hohe Anteile an gasförmigen Schadstoffen und Schwebstoffen in der Luft bei.
„Häuser wurden nie als eine wichtige Quelle der Luftverschmutzung im Freien betrachtet“, sagt Marina Vance, Assistenzprofessorin für Maschinenbau. Gemeinsam mit Kollegen hat sie untersucht, wie Kochen und Putzen die Chemie eines Hauses verändern. Dafür installierten die Forscher Sensoren und Kameras, mit denen sie die Raumluftqualität eines 1.200 Quadratmeter großen Hauses einen Monat lang überwachten. Im Laufe des Monats führten sie eine Vielzahl täglicher Haushaltsaktivitäten durch – darunter das Kochen eines kompletten Thanksgiving-Dinners. Zu ihrer Überraschung waren die gemessenen Schadstoffkonzentrationen in den Innenräumen so hoch, dass ihre empfindlichen Instrumente neu kalibriert werden mussten.
Co-Autor Professor Joost de Gouw sagt: „Ursprünglich herrschte Skepsis darüber, ob diese Dinge wesentlich zur Luftverschmutzung beitragen oder nicht. In Zukunft müssen wir diesen Quellen die gleiche Aufmerksamkeit wie den fossilen Brennstoffen widmen.“
ZOU