ZOU/NK
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19.05.2021
Derzeit ist immer wieder die Rede davon, dass Vitamin D einer Coronavirus-Infektion vorbeugt oder vor einem schweren Covid-19-Verlauf schützt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat die wissenschaftlichen Daten dazu überprüft und ein durchwachsenes Fazit gezogen.
Studien haben gezeigt, dass besonders schwer an Covid-19 erkrankte Menschen häufig einen geringen Vitamin-D-Spiegel hatten. Ob dies eine Ursache oder eine Folge der Infektion sei, lasse sich anhand der derzeit vorliegenden Studien aber noch nicht sagen, erklärt das BfR in einer Mitteilung. Es sei auch nicht klar, ob gut mit Vitamin D versorgte Personen von einer zusätzlichen Vitamin-D-Gabe überhaupt profitieren. Daher sprechen die Experten des Instituts keine generelle Empfehlung für eine Einnahme von Vitamin-D-Präparaten zur Vorbeugung von Covid-19 aus.
Generell gilt: Vitamine und Mineralstoffe sind für die Gesundheit und das Immunsystem essenziell. Bei einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung ist der Bedarf jedoch in der Regel gedeckt, und man benötigt keine Nahrungsergänzungsmittel. Eine Ausnahme stellt Vitamin D dar: 80 bis 90 Prozent des Bedarfs wird von der Haut gebildet, wenn sie dem Sonnenlicht ausgesetzt ist. Der Rest lässt sich über die Ernährung decken, beispielsweise durch wöchentlich ein bis zwei Portionen Hering oder Lachs. Wer trotzdem zusätzlich Vitamin D einnehmen möchte, sollte den Experten zufolge eine Dosierung von 20 Mikrogramm oder 800 internationalen Einheiten (I. E.) pro Tag nicht überschreiten. Mehr sollte es in Eigenregie nicht sein, denn eine Überdosierung kann zu Nierensteinen oder Nierenverkalkung führen.
Höhere Mengen werden in besonderen Fällen von Ärzten verschrieben und erfordern eine regelmäßige Kontrolle des Vitamin-D-Spiegels. Ein richtiger Mangel an Vitamin D kommt eher selten vor und betrifft vor allem Personen mit sehr dunkler oder ständig komplett bedeckter Haut sowie Menschen, die sich selten oder gar nicht draußen aufhalten.
Quelle: Mitteilung Nr. 015/2021 des BfR