05.10.2017
Am 6. Oktober dreht sich alles um den Smiley: Im Jahr 1999 rief der Werbegrafiker und Erfinder des Smileys, Harvey Ball, jeden ersten Freitag im Oktober zum Welttag des Lächelns aus. Die Idee: An einem Tag im Jahr sollten die Menschen freundlich zueinander sein und lächeln. Warum uns das lachende Gesicht fröhlich stimmt, erklärt Dr. Yvonne Glock, Emoji-Expertin und Psychologin an der Hochschule Fresenius in Hamburg.
Der Smiley, Vorgänger der heutigen Emojis, ist aus der digitalen Kommunikation nicht mehr wegzudenken. Bereits 1963 hat der Werbegrafiker Harvey Ball das schwarz-gelbe Mondgesicht für die Werbekampagne einer Versicherung erfunden. Ziel war es, die Mitarbeiter der Versicherung zu motivieren und fröhlicher zu stimmen. Zugleich schuf er damit ein Symbol, das bis heute weltweit als Botschafter für Fröhlichkeit bekannt ist. Macht uns der Anblick eines Smileys tatsächlich fröhlich? Was passiert dabei in unserem Gehirn? Diesen Fragen ist die Psychologin Dr. Glock in ihren Forschungen nachgegangen. „Während einer face-to-face-Unterhaltung interpretieren wir bewusst und auch unbewusst die Gefühle des Gegenübers. Schaut ein Mensch uns mit fröhlichem Lachen an, ist alles in Ordnung, Wut oder auch Furcht hingegen signalisieren Ungutes.“
Ein Großteil unserer Kommunikation findet heutzutage jedoch digital statt. Smileys und andere Emojis werden dabei verwendet, um bestimmte Stimmungen wiederzugeben. „Damit können Intentionen von kurzen Textnachrichten verdeutlicht und Missverständnisse vermieden werden“, sagt Glock. Schauen wir in ein lächelndes Gesicht, mache uns das tatsächlich fröhlicher. Bei echten Gesichtern sei das Gefühl deutlich intensiver, aber auch bei grafischen Darstellungen funktioniere dieses Prinzip. „Das liegt an den Spiegelneuronen, die dabei in unserem Gehirn aktiviert werden: Wir spiegeln das, was wir sehen und ahmen es nach. Und das stimmt uns dann tatsächlich freudiger, auch wenn wir zuvor eigentlich schlechte Laune hatten“, erklärt die Psychologin.
NK