02.05.2019
Senioren mit einem schlechten Geruchssinn haben einer neuen Studie der Michigan State University zufolge ein deutlich höheres Risiko, innerhalb der nächsten zehn Jahre zu sterben. Die Wissenschaftler folgern daraus, dass routinemäßige Geruchstests bei älteren Menschen der Früherkennung gesundheitlicher Probleme dienen könnten.
Verglichen mit Senioren, die gut riechen konnten, war das Risiko für einen Tod innerhalb der nächsten zehn Jahre bei älteren Personen mit einem schlechten Geruchssinn um 46 Prozent erhöht. Dabei spielten Geschlecht, Lebensstil und andere Faktoren nur eine geringe Rolle. Überraschend war vor allem, dass besonders die zu Beginn der Studie gesunden Teilnehmer betroffen waren.
„Ein schlechter Geruchssinn wird mit zunehmendem Alter immer häufiger“, sagt der Epidemiologe Honglei Chen. Er fügt hinzu, dass ein schlechter Geruchssinn ein frühes Zeichen für eine Verschlechterung der Gesundheit sein kann: „Die Einbeziehung eines Geruchstests bei routinemäßigen Arztbesuchen zu bestimmten Zeitpunkten wäre möglicherweise sinnvoll.“
Ein schlechter Geruchssinn ist häufig ein frühes Anzeichen der Parkinson-Krankheit oder Demenz und geht mit einer Gewichtsabnahme einher. Diese Faktoren trugen jedoch nur zu 28 Prozent des erhöhten Risikos bei, während der größere Teil unerklärt blieb. „Das sagt uns, dass ein gestörter Geruchssinn bei älteren Erwachsenen weit mehr Auswirkungen auf die Gesundheit hat, als wir es bisher vermuteten“, so Chen. Er rät Menschen mit Schwierigkeiten beim Riechen dazu, einen Arzt aufzusuchen.
Chen hatte mit seinem Forschungsteam Daten von fast 2.300 Teilnehmern zwischen 71 und 82 Jahren über einen Zeitraum von 13 Jahren gesammelt und Tests mit zwölf Gerüchen durchgeführt. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift Annals of Internal Medicine veröffentlicht.
ZOU