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Warum Klatsch und Tratsch sogar gut sind

29.01.2014

Über andere zu lästern und sie auszugrenzen, gilt als unsoziales Verhalten, dem sich kaum etwas Positives abgewinnen lässt. Oder etwa doch? US-amerikanische Forscher fanden jetzt heraus, dass Lästerei und Ausgrenzung für eine Gruppe auch etwas Gutes haben können.

Mann und Frau in BUsiness-Kleidung am Besprechunstisch, Mann flüstert Frau etwas hinter vorgehaltener Hand zu
Lästern muss nicht immer schlecht sein. Es kann auch dazu führen, dass Gruppen besser kooperieren.
© Robert Kneschke - Fotolia

Der Austausch von Informationen über den Ruf einer bestimmten Person, wie es Wissenschaftler formulieren würden, oder schlicht Klatsch und Tratsch, sowie das Ausgrenzen unerwünschter Personen, kann innerhalb einer Gruppe das Miteinander verbessern, wie die Forscher im Fachblatt Psychological Science berichten. Auf diese Weise könnten Egoisten gezähmt, das Ausnutzen von zu netten Menschen vereitelt und gemeinschaftliches Verhalten gefördert werden. "Gruppen, in denen es den Mitgliedern erlaubt ist, über andere zu reden, kooperieren besser und können selbstsüchtige Verhaltensweisen eher verhindern als Gruppen, in denen dies nicht erlaubt ist", sagt Matthew Feinberg, Psychologe von der Stanford Universität.

Zu dieser Erkenntnis kamen er und Kollegen nach einer Studie mit 216 Testpersonen. Diese wurden in Gruppen aufgeteilt und sollten ein Spiel spielen, bei dem es galt, finanzielle Entscheidungen zu treffen, von denen ihre jeweilige Gruppe profitierte. Vor der nächsten Runde mit einer komplett neuen Gruppe durften die Teilnehmer über vorherige Gruppenmitglieder lästern. Die neue Gruppe, die diese Informationen bekam, konnte daraufhin entscheiden, ob sie eine offenbar selbstsüchtig handelnde Person vor einer neuerlichen finanziellen Entscheidung aus der Gruppe ausschließen wollte.

Es zeigte sich, dass das Tratschen von Vorteil war. Gruppenmitglieder mit mehr Gemeinschaftssinn wurden davor bewahrt, ausgenutzt zu werden. Und selbst die Ausgeschlossenen profitierten: Denn Menschen, die wissen, dass über sie geredet wird, und die Erfahrung sozialer Ausgrenzung machen, lernen offenbar daraus und ändern in einer späteren Gruppe ihr Verhalten, so die Wissenschaftler.

HH

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