20.04.2018
Die Vorstellung, dass andere einem zuschauen, mögen viele Menschen nicht. Doch ein kleines Publikum kann helfen, die persönliche Leistung zu verbessern. Welche Vorgänge dabei im Gehirn ablaufen, haben Wissenschaftler aus den USA untersucht.
Die Anwesenheit eines Publikums, zumindest eines kleinen, führte dazu, dass die meisten der 20 Studienteilnehmer bei dem Videospiel im Schnitt fünf bis maximal 20 Prozent besser abschnitten als ohne Zuschauer. Nur zwei der Teilnehmer schnitten schlechter ab, wie die Forscher in der Fachzeitschrift Social Cognitive and Affective Neuroscience. Ähnlich wie bei der Aussicht auf eine finanzielle Belohnung erhöht sich durch die Zuschauer offenbar der Anreiz, sich anzustrengen, was sich auch an den Gehirnscans ablesen ließ, wie die Forscher berichten. Wussten Studienteilnehmer, dass sie bei einem Videospiel von zwei Zuschauern beobachtet wurden, aktivierte dies einen Teil des Gehirns, das mit sozialer Wahrnehmung assoziiert ist. Dieser Bereich stimulierte wiederum das Belohnungszentrum im Gehirn und beide gemeinsam lösten eine Aktivität in einer Hirnregion aus, die motorische Fähigkeiten kontrolliert.
Man denke vielleicht, dass es nicht hilfreich sei, wenn andere einem bei einer Tätigkeit zusehen. Aber: „Ein Publikum kann als zusätzlicher Anreiz dienen“, sagt Hauptautor Vikram Chib von der Johns Hopkins University. Das Prinzip, dass die Anwesenheit anderer Personen zu einer persönlichen Leistungssteigerung führen kann, ist schon lange unter dem Begriff der sozialen Leistungsaktivierung oder sozialen Erleichterung bekannt. Welche Vorgänge dabei im Gehirn ablaufen, war bislang jedoch noch nicht weiter erforscht worden.
HH