18.04.2013
Wer in sozialen Netzwerken wie Twitter oder Facebook aktiv ist, hat bisweilen das Gefühl: "Alle anderen sind einfach interessanter als ich." Sie posten geistreiche Kommentare oder Nachrichten von scheinbar wichtigen Konferenzen, während man selbst nur über das Wetter twittert. Das Schlimmste daran: Eine wissenschaftliche Studie bestätigt diesen Eindruck.
Ein Team von US-Wissenschaftlern hatte die Daten von 5,8 Millionen Twitter-Nutzern untersucht. Anhand derer konnten sie nachweisen, dass für Twitter eine Regel zutrifft, die schon für soziale Netzwerke im realen Leben gilt. Sie wird von Soziologen als Freundschafts-Paradox bezeichnet und besagt: "Deine Freunde haben durchschnittlich mehr Freunde als Du selbst." Dies hängt offenbar damit zusammen, dass der Mensch sich besonders gerne mit Personen anfreundet, die allgemein beliebt sind. Diese befinden sich daher auch in den Freundeskreisen vieler anderer Menschen. Die Forscher stellten bei Twitter fest, dass fast alle Nutzer (über 98 Prozent) weniger beliebt waren als diejenigen, mit denen sie im Netzwerk verbunden sind.
Mehr noch: Bei dem Vergleich von Twitter-Aktivität und Anzahl der Freunde fanden die Wissenschaftler zwei neue Paradoxe. Zum einen sind Twitter-Freunde im Durchschnitt aktiver als man selbst. So schrieben 88 Prozent der Nutzer weniger häufig Textnachrichten als ihre Freunde. Darüber hinaus erhalten die Freunde durchschnittlich mehr Reaktionen auf ihre veröffentlichten Inhalte. Ganz schön frustrierend...
HH