23.07.2014
Wiederkehrende Albträume können für Betroffene sehr belastend sein. Doch es gibt Methoden, mit denen die Endlosschleife durchbrochen werden kann. Psychologen der Universität Frankfurt wollen nun in einer Studie zwei spezielle Bewältigungs-Strategien vergleichen. Bei der einen bietet man den Albträumen die Stirn – bei der anderen wird man zum "Kinderbuchautor".
Die erste Strategie setzt auf Konfrontation mit dem belastenden Traum. Konfrontation sei eine Methode, die in der Verhaltenstherapie eine lange Tradition habe und erfolgreich zur Behandlung verschiedenster Angststörungen eingesetzt werde, so die Forscher. Bei Albträumen kann dies dadurch geschehen, dass Betroffene den Traum detailliert in einem Traum-Tagebuch festhalten und sich solange damit auseinandersetzen, bis der Gedanke daran keine Angst mehr auslöst und ein Gewöhnungseffekt eintritt.
Die zweite Strategie funktioniert im Prinzip ähnlich wie Kinderbücher, bei denen die Leser immer wieder neu entscheiden können, wie die Geschichte weitergeht. Ist dort der Weg jedoch schon vorgegeben, werden Menschen mit chronischen Albträumen bei dieser Bewältigungsstrategie zu Drehbuch-Autoren in eigener Sache: Sie schreiben den Albtraum einfach um. Dazu wird der Albtraum zunächst detailliert aufgeschrieben und dann der Teil, der Ängste verursacht, in eine harmlose Variante mit glücklichem Ende abgewandelt. „Sie stellen sich die zweite Geschichte immer wieder vor, bis ihr Gehirn den neuen Traumpfad automatisch geht“, erläutert Carolin Schmid, Koordinatorin der Studie. Von ihrer Behandlungsstudie erhoffen sich die Wissenschaftler weitere Aufschlüsse darüber, welcher Weg den Menschen wirkungsvoller hilft und wie das geschieht.
HH