05.07.2018
Schon Isaac Newton soll gesagt haben: „Was wir wissen, ist ein Tropfen; was wir nicht wissen, ein Ozean“. Doch immerhin wissen wir jetzt ein bisschen mehr über den Tropfen selbst: Britische Wissenschaftler haben herausgefunden, wie das "Plopp"-Geräusch eines tropfenden Wasserhahns entsteht - und was sich dagegen tun lässt.
Die Forscher der University of Cambridge untersuchten, wie genau das Geräusch entsteht, das ein tropfender Wasserhahn oder ein kleines Leck im Dach erzeugt. Sie fanden heraus, dass der Klang nicht etwa dadurch erzeugt wird, dass der Tropfen die Wasseroberfläche in einem Eimer oder einem Spülbecken trifft. Auch das danach hochspritzende Wasser bleibt stumm. Allerdings bildet sich zwischen dem fallenden Tropfen und der Oberfläche eine kleine Luftblase, die schließlich zerplatzt – und genau dadurch entsteht der Ton, den wir wahrnehmen. Er wird durch das Wasser, das die Luftblase umgibt, noch verstärkt. Das teilten die Wissenschaftler in der Zeitschrift „Scientific Reports“ mit.
Um die Herkunft des Geräuschs zu ergründen, wurden fallende Tropfen mit Hochgeschwindigkeitskameras und moderner Audiotechnik beobachtet. „Es wurde schon vorher intensiv an der Mechanik geforscht, die hinter einem tropfenden Wasserhahn steckt“, erklärt Studienleiter Dr. Anurag Agarwal. „Aber in der Frage nach dem Geräusch hat sich bisher nicht viel getan. Dank moderner Video- und Audiotechnik haben wir exakt herausfinden können, woher es kommt – und das könnte uns helfen, es zu vermeiden.“ Wie die Studienautoren schreiben, könnte das Geräusch nämlich ganz einfach beseitigt werden: Mit ein wenig Handspülmittel, das in den Behälter gegeben wird, in das das Wasser tropft. Dadurch verändere sich die Oberflächenspannung der Wasserpfütze.
Dr. Agarwal selbst kam auf die Idee zu der Studie, als er einen Freund besuchte und wegen eines löchrigen Dachs in der Nacht keinen Schlaf fand. „Am nächsten Tag habe ich das Problem mit meinem Freund und einem anderen anwesenden Wissenschaftler diskutiert. Wir waren alle überrascht, dass bisher niemand sagen konnte, woher genau das Geräusch stammt.“
MB