Vielen ist die Wegwarte (Cichorium intybus), auch Zichorie genannt, noch aus Notzeiten als Kaffeeersatz bekannt. Aus den gerösteten und gemahlenen Wurzeln dieser Pflanze lässt sich ein Getränk bereiten, das ähnlich wie Bohnenkaffee schmeckt, jedoch kein Koffein enthält. Auch der Chicorée, heute als Salat weit verbreitet, wird aus einer kultivierten Variante der Wegwarte gewonnen. Es handelt sich dabei um die unterirdischen Triebspitzen. Auch in der Naturheilkunde sorgt die Wegwarte für das "leibliche" Wohl.
Diese Heilpflanze wird traditionell bei Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. Zum einen wirkt sie leicht abführend, und zum anderen regt sie durch ihren Gehalt an Bitterstoffen Appetit und Gallenfluss an. Ein verstärkter Gallenfluss sorgt dafür, dass fette Speisen leichter verdaut werden und weniger schwer im Magen liegen. Auch das mit Pflanzenheilkunde befasste Expertengremium "Kommission E" des ehemaligen Bundesgesundheitsamts empfiehlt die Verwendung von Wegwarte gegen Magen-Darm-Beschwerden.
Hierzu eignet sich gut, mehrmals täglich eine Tasse Wegwartentee zu trinken. Dazu kocht man zwei bis vier Gramm getrocknetes und zerkleinertes Wegwartenkraut aus der Apotheke in 150 Millilitern Wasser. Nach fünf Minuten abseihen und jeweils vor den Mahlzeiten einnehmen.
Überdies zeigte die Wegwarte im Tierversuch eine Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System: Die Schlagkraft des Herzens wurde verringert, das Herz schlug langsamer, und auch die Blutfettwerte purzelten. Allerdings liegen noch zu wenig Daten vor, um die Pflanze in dieser Weise medizinisch einzusetzen.