08.08.2013
Viele Menschen haben offenbar mehr Mitgefühl für einen misshandelten Hund als für eine erwachsene Person, die Opfer von Gewalt wurde. Zu diesem Schluss sind US-amerikanische Forscher in einer Studie gekommen, die sie auf einer Jahrestagung von Soziologen in New York vorstellten.
Kinder und Welpen rangieren demnach in punkto Mitgefühl etwa auf einer Stufe. Auch ausgewachsene Hunde erhalten mehr Mitgefühl als erwachsene Menschen. Die Studie zeigt, dass das Mitgefühl einerseits damit zusammenhängt, ob ein Tier oder ein Mensch Opfer der Gewalt wurden. Andererseits spielt das Alter eine nicht zu unterschätzende Rolle. "Dass einem Erwachsenen weniger Mitgefühl entgegengebracht wird als einem Kind, einem Welpen oder einem ausgewachsenen Hund, deutet darauf hin, dass auch ausgewachsene Hunde ähnlich wie Kinder und Welpen als schutzbedürftig und verletzbar eingeschätzt werden", so Jack Levin, Professor für Soziologie und Kriminologie der Northeastern University in Boston, USA. Andersherum werde einer erwachsenen Person eher zugetraut, sich selbst verteidigen zu können. Die Forscher vermuten, dass ein solcher Vergleich für Katzen zu einem ähnlichen Ergebnis führen würde.
Die Wissenschaftler hatten für ihre Studie die Meinung von 240 Studenten zwischen 18 und 25 Jahren analysiert. Diese hatten eine von vier erfundenen Nachrichten zu lesen bekommen, in denen entweder ein einjähriges Kind, ein 30-Jähriger, ein kleiner Welpe oder ein sechs Jahre alter Hund Opfer von Schlägen geworden waren. Abgesehen von den Opfern waren die Geschichten identisch. Anschließend waren die Testpersonen befragt worden, wie viel Mitgefühl sie für die Misshandelten verspürten.
HH