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20.12.2023
Die kombinierte Analyse von 15 randomisierten klinischen Studien mit mehr als 2.700 Patienten zeigt, dass tägliches Zähneputzen mit einem deutlich geringeren Risiko für im Krankenhaus erworbene Lungenentzündungen und einer niedrigeren Sterblichkeit auf Intensivstationen verbunden war. Außerdem war die auf den Intensivstationen verbrachte Zeit kürzer, und die Patienten mussten nicht so lange beatmet werden.
In 13 der 15 Studien wurden Erwachsene auf Intensivstationen betrachtet, die eine Beatmung benötigten. Dennoch gehen die Forschenden davon aus, dass sich Zähneputzen auch bei Patienten auf anderen Stationen schützend auswirkt.
„Zähneputzen kann Leben retten“
„Das Signal, das wir hier in Richtung einer geringeren Sterblichkeit sehen, ist auffällig – es deutet darauf hin, dass regelmäßiges Zähneputzen im Krankenhaus Leben retten kann. In der Welt der Krankenhauspräventionsmedizin ist es selten, so etwas zu finden, das sowohl wirksam als auch kostengünstig ist. Wir hoffen, dass unsere Studie dazu beiträgt, Richtlinien voranzutreiben, die sicherstellen, dass Krankenhauspatienten regelmäßig ihre Zähne putzen. Wenn ein Patient die Aufgabe nicht selbst durchführen kann, empfehlen wir die Unterstützung durch das Pflegeteam“, sagte Prof. Dr. Michael Klompas vom Harvard Pilgrim Health Care Institute.
Eine im Krankenhaus erworbene Lungenentzündung entsteht, wenn Bakterien in die Atemwege eines Patienten gelangen und dessen Lunge infizieren. Gebrechliche Personen und Patienten mit einem geschwächten Immunsystem sind besonders anfällig für im Krankenhaus erworbene Lungenentzündungen. Das tägliche Zähneputzen verringert die Menge an Bakterien im Mund und senkt so möglicherweise das Risiko einer im Krankenhaus erworbenen Lungenentzündung.
Quelle: DOI 10.1001/jamainternmed.2023.6638