12.10.2015
Tragen Radfahrer einen Fahrradhelm, ist der Kopf besser geschützt – das bestätigen neue Zahlen aus den USA. Die Studie zeigt: Wer bei einem Unfall einen Helm trägt, erleidet deutlich weniger schwere Kopfverletzungen als Radfahrer ohne Helm.
Fahrradfahrer mit Helm haben eine viel größere Chance, einen Unfall mit leichteren Verletzungen zu überstehen als radelnde Verkehrsteilnehmer ohne Helm. Das berichten Forscher auf einem Chirurgen-Kongress in Chicago, USA. "Wir wollten herausfinden, ob ein Helm dem Träger auch dann noch etwas nützt, wenn er sich bei einem Unfall trotzdem am Kopf verletzt hat", sagt Studienautor Ansab Haider. Das Ergebnis ist eindeutig: Kam es trotz Helms zu einem Schädel-Hirn-Trauma, verringerte der Kopfschutz das Risiko einer schweren Hirnverletzung um 58 Prozent. Die Gefahr, an den Unfallfolgen zu sterben, sank sogar um 59 Prozent. Zudem war die Wahrscheinlichkeit, dass der Schädel geöffnet werden musste, bei Helmträgern um 61 Prozent niedriger. Bei diesem Eingriff soll der Druck, der im Falle eines Schädel-Hirn-Traumas durch Blutungen und Schwellung des Gehirns entstehen kann, vermindert werden. Das geht aus über 6.000 Datensätzen von Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma nach einem Fahrradunfall hervor. Nur ein Viertel dieser Personen trug beim Unfall einen Helm.
Selbst wenn es bei Helmträgern zu einer Hirnverletzung komme, haben sie also deutliche Vorteile, so das Fazit von Studienleiter Dr. Bellal Joseph von der University of Arizona. Demnach spreche alles dafür, beim Fahrradfahren einen Helm zu tragen. Ein weiteres Ergebnis der Analyse zeigte, dass Personen mit zunehmendem Alter eher bereit sind, einen Helm zu tragen. Die Zahl der Helmträger stieg in der vorliegenden Studie bis zum Alter von 70 mit jedem Lebensjahrzehnt an. Am wenigsten beliebt waren Fahrradhelme in der Altersgruppe der 10- bis 20-Jährigen. Insgesamt trugen Frauen eher Helme als Männer.
HH