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10.05.2024
Der menschliche Organismus arbeitet mit mehreren biologischen Uhren, die verschiedene Körperbereiche miteinander in Einklang bringen. Zwei neue Studien zeigen, wie diese Uhren zusammenwirken. Wenn alle Uhren synchron zueinander arbeiten, scheint sich die Alterung zu verlangsamen.
Eine Studie in der Fachzeitschrift „Science“ beschreibt Versuche mit Mäusen, bei denen eine Synchronisierung der inneren Uhren im Gehirn und in Muskeln die Tiere vor Muskelschwund und dem Verlust von Muskelkraft schützte. In der zweiten Studie im Fachmagazin „Cell Stem Cell“ untersuchte das Team die innere Uhr in der Haut von Mäusen. Auch diese Uhr war für den optimalen Betrieb auf die Uhr im Gehirn angewiesen.
Solange die innere Uhr des Gehirns mit einer anderen inneren Uhr z. B. in Haut und Muskeln kommuniziert, laufen Prozesse wie die DNA-Reparatur, das Energiemanagement in den Zellen, der Stoffwechsel und die Zellteilung aufeinander abgestimmt ab. Wenn die Uhren in Haut und Muskeln auf sich allein gestellt sind, führen sie ein gewisses Eigenleben, sind dabei aber in der Lage, grundlegende Gewebefunktionen autonom zu regeln.
„Unsere Studien zeigen, dass eine minimale Interaktion zwischen den Uhren nötig ist, um die optimale Funktion von Geweben wie Muskeln und Haut aufrechtzuerhalten und deren Verschlechterung und Alterung zu verhindern“, sagte Pura Muñoz-Cánoves von der spanischen Universität Pompeu Fabra.
Der Tagesrhythmus – auch Zirkadianrhythmus genannt – ist für viele biologische Prozesse von Bedeutung, z. B. für den Schlaf und die Verdauung. Wird er durch Jetlag oder Nachtschichten gestört, kann dies Gesundheitsprobleme nach sich ziehen.
Quelle: DOI 10.1016/j.stem.2024.04.013