23.04.2013
Die traditionelle, mediterrane Ernährung gilt als gesund. Doch die Ansichten, was genau diese Ernährung beinhaltet und welche speziellen Bestandteile für die gesundheitsfördernde Wirkung verantwortlich sind, variieren. Wissenschaftler haben jetzt versucht, das Speisechaos zu entwirren.
Sie hatten aus den Ergebnissen von 41 Studien, deren Inhalt die positiven Gesundheitseffekte einer traditionellen mediterranen Ernährung waren, für verschiedene Lebensmittelgruppen die jeweils "optimale" tägliche Verzehrmenge errechnet. Milchprodukte lagen dabei an der Spitze, mit 165 Gramm für Männer und 200 Gramm für Frauen, gefolgt von Früchten und Gemüse, mit 125 bis 140 Gramm pro Tag, und einer fast ebenso großen Menge an Getreideprodukten. Die tägliche Verzehrmenge an Fleisch lag dagegen bei 70 Gramm, von Fisch bei 20-25 Gramm, was etwa einem Fischgericht pro Woche entspricht, und bei zehn Gramm für Hülsenfrüchte, berichtete Francesco Sofi von der Universität von Florenz auf der Tagung EuroPRevent in Rom.
Nicht hervorgehoben waren dabei allerdings spezielle, für die Mittelmeerregion charakteristische Lebensmittel, wie beispielsweise Olivenöl, Nüsse oder Wein. In einer anderen auf der Tagung vorgestellten Studie kamen griechische Forscher durch statistische Berechnungen zu dem Ergebnis, dass die gesundheitlichen Vorteile einer mediterranen Ernährung zu einem großen Teil – immerhin 24 Prozent – einem moderaten Weinkonsum anzurechnen seien. Positiv auf die Lebensdauer wirkte sich zudem aus, wenn wenig Fleisch und Fleischprodukte, dagegen aber viel Gemüse auf dem Speiseplan standen, berichtete Antonia Trichopoulou von der Universität von Athen. Auch Obst, Nüsse und Hülsenfrüchte sowie die Verwendung von Olivenöl trugen der Studie zufolge zu den Gesundheitsvorteilen bei.
HH