Wie gefährlich ist ein „Sportlerherz“?

Wenn das Herz über längere Zeit stark belastet wird, z. B. durch täglichen intensiven Ausdauersport, wächst es – ähnlich wie andere Muskeln beim Krafttraining. Prof. Martin Halle von der Technischen Universität München erläutert: „Wer dreimal in der Woche joggen geht, entwickelt kein Sportlerherz. Aber bei jemandem, der viel Sport macht – das heißt mehr als fünf Stunden pro Woche intensives Ausdauertraining – kann dies zu Anpassungen des Herzens führen.“ Sportarten, bei denen das vorkommt, sind z. B. Marathonlaufen, Radrennfahren oder Triathlon.

Das Problem dabei ist: Alle Teile des Herzens vergrößern sich. Das sogenannte Erregungsleitungssystem, das für den regelmäßigen Herzschlag und seine Anpassung an Belastungen zuständig ist, wächst jedoch nicht mit. „Das elektrische Erregungsleitsystem wird gedehnt, ähnlich wie beim Aufpumpen eines Fahrradschlauchs oder eines Luftballons“, erklärte Halle. Die Folge können Herzrhythmusstörungen sein. Eine Krankheit ist ein Sportlerherz aber nicht, und es bildet sich zurück, wenn weniger trainiert wird.

Generell solle man nicht automatisch annehmen, dass Sportlerinnen und Sportler keine Herzprobleme haben oder bekommen können, so Halle. Auf bei ihnen gelte es, den Blutdruck und die Cholesterinwerte im Blick zu haben.