03.02.2015
"Es wäre gesünder, wenn du ein wenig abnehmen, dich mehr bewegen und mehr auf die Ernährung achten würdest." Wer hört solche Gesundheitstipps schon gern, selbst wenn man weiß, dass der Ratgeber recht hat. Forscher haben in einer Studie jetzt herausgefunden, wie ein einfaches Mittel unser Gehirn für gut gemeinten Rat empfänglicher macht.
Das Zauberwort heißt „Selbstbestätigung“. Diese tritt auf, wenn man über sich nachdenkt, sich dabei seine eigenen Fähigkeiten bewusster macht und sich auf die Werte besinnt, die dem eigenen Leben einen Sinn geben. Studienautorin Emily Falk von der Universität von Pennsylvania, weiß, warum das funktioniert: „Wenn Menschen bestätigt werden, verarbeitet das Gehirn nachfolgende Ratschläge anders.“
Für ihre Studie hatten Falk und Kollegen 67 Erwachsenen, die ihre Zeit hauptsächlich im Sitzen verbrachten, verschiedene Botschaften und Ratschläge mit Gesundheitsbezug zukommen lassen. Zum Beispiel: „Der amerikanischen Herz-Gesellschaft zufolge haben Menschen, die sich so wenig bewegen wie du, ein deutlich erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten.“ Oder: „Versuche nach einer Stunde im Sitzen für fünf Minuten aufzustehen. Das kann beim Lesen, Fernsehgucken, Telefonieren, Zusammenlegen der Wäsche oder E-Mail-Schreiben sein.“ Studienteilnehmer, die zuvor Übungen zur Selbstbestätigung durchgeführt hatten, zeigten beim Verarbeiten dieser Gesundheitstipps bei Gehirnscans eine höhere Aktivität in einer bestimmten Gehirnregion. Außerdem kamen sie den Ratschlägen im folgenden Monat eher nach, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Science.
Die meisten Menschen fühlten sich in der Defensive, wenn sie mit Gesundheitsratschlägen konfrontiert seien, die ihnen ihre Schwächen aufzeigen. Sich selbst zu bestätigen, könne Menschen dazu bringen, Ratschläge, die sie sonst als bedrohlich wahrnehmen würden als wertvoll und für sich relevant einzuordnen, so das Fazit der Wissenschaftler.
HH