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06.12.2022
In Restaurants, Schulen oder Krankenhäusern sorgen professionelle Geschirrspülmaschinen dafür, dass Teller, Gläser und Besteck in wenigen Minuten sauber und trocken sind. Doch dabei bleiben Klarspüler-Reste zurück, die die natürliche Schutzschicht des Darms beschädigen können.
Bei einem für gewerbliche Geschirrspüler typischen Waschgang zirkuliert heißes Wasser und Spülmittel für etwa sechzig Sekunden bei hohem Druck in der Maschine. Danach erfolgt für weitere sechzig Sekunden ein Spül- und Trockengang unter Zugabe von Wasser und Klarspüler. „Besonders bedenklich ist, dass bei vielen Geräten dabei keine zusätzlichen Spülgänge zur Entfernung der Reste des Klarspülers durchgeführt werden“, sagt Cezmi Akdis, Professor für Experimentelle Allergologie und Immunologie und Direktor des Schweizerischen Instituts für Allergie- und Asthmaforschung (SIAF). „Dadurch bleiben potenziell giftige Substanzen auf dem Geschirr zurück und trocknen ein.“
Bei der nächsten Verwendung des Geschirrs können sie so leicht in den Magen-Darm-Trakt gelangen. Eine Schädigung der Darmbarriere wird mit Nahrungsmittelallergien, Gastritis, Diabetes, Fettleibigkeit, Leberzirrhose, rheumatoide Arthritis, multipler Sklerose, Autismus-Spektrum-Erkrankungen, chronischen Depressionen und Alzheimer in Verbindung gebracht.
Toxische Substanz im Klarspüler
Vor allem ein bestimmter Inhaltsstoff von gewerblichen Klarspülern hatte in den Untersuchungen einen sehr toxischen Effekt auf den Magen-Darm-Trakt, nämlich Alkoholethoxylat. Laut Akdis sind diese Erkenntnisse von großer Bedeutung für die öffentliche Gesundheit: „Die von uns nachgewiesenen Effekte können den Beginn der Störung des Darmepithels und vieler chronischer Krankheiten signalisieren.“ Er fordert deshalb sofortige Maßnahmen: „Es ist wichtig, die Öffentlichkeit auf diese Gefahr hinzuweisen, da Alkoholethoxylate offenbar häufig in gewerblichen Geschirrspülern verwendet werden“, so der Studienautor.
Für ihre Untersuchung verwendeten die Forschenden eine neu entwickelte Technologie − menschliche Darm-Organoide und Darmzellen auf Mikrochips. Mit verschiedenen molekularbiologischen Methoden analysierten sie den Effekt, den gewerbliche Geschirrspüler und Klarspüler auf diese Zellen hatten. Hierbei setzten sie Verdünnungen ein, die in etwa der auf dem Geschirr getrockneten Menge entsprachen.
Quelle: DOI: 10.1016/j.jaci.2022.10.020