18.02.2019
Handys sind zu einem ständigen Begleiter geworden. Fast 50 Prozent der Erwachsenen sind sogar der Meinung, nicht ohne ihr Telefon leben zu können. Woher diese starke Anziehungskraft kommt und was das für zwischenmenschliche Beziehungen bedeutet, haben Forscher der University of Arizona untersucht.
Durch Smartphones und soziale Medien ist es deutlich einfacher geworden, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Trotzdem können sich diese virtuellen Verbindungen negativ auf unsere Beziehungen auswirken: „Wenn Sie von dem Gerät abgelenkt werden, ist Ihre Aufmerksamkeit geteilt. Aber die Reaktion auf unsere Partner - ein wesentlicher Bestandteil für den Aufbau von Intimität - erfordert Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt“, sagt Psychologie-Professor David Sbarra. Dies könne den Forschern zufolge zu Beziehungskonflikten führen: So zitieren Sbarra und Kollegen eine Studie mit 143 verheirateten Frauen, von denen mehr als 70 Prozent angaben, dass Mobiltelefone häufig in ihre Beziehungen eingreifen.
Die Forscher begründen die große Anziehungskraft der Smartphones mit unserer Evolutionsgeschichte. Kleine Netzwerke aus Familie und Freunden haben unser Überleben gesichert. „Diese Beziehungen basieren auf Vertrauen und Kooperation, die aufgebaut werden, indem die Beteiligten persönliche Informationen über sich preisgeben und auf andere reagieren“, so Sbarra. Smartphones, Textnachrichten und soziale Medien machen es Menschen heute leichter als je zuvor, in Kontakt zu anderen Personen zu treten. Die heutigen Netzwerke seien jedoch viel größer und distanzierter als die unserer Vorfahren.
ZOU