26.06.2019
Neben vielen anderen Faktoren kann sich auch die Wohnumgebung auf die Gesundheit auswirken: Eine neue Studie belegt, dass Luftverschmutzung und das Wohnen in Mehrfamilienhäusern mit einem erhöhten Risiko für Erkrankungen wie Herzkrankheiten, Schlaganfall und Typ-2-Diabetes verbunden sind.
Die Wissenschaftler stellten sich die Frage, ob es zwischen Bluthochdruck und Symptomen für das metabolische Syndrom sowie Luftverschmutzung oder der Entfernung der Wohnung zu Grünflächen und Hauptverkehrsstraßen Zusammenhänge gibt. Dies untersuchten sie bei Einwohnern von Kaunas, mit 280.000 Personen die zweitgrößte Stadt Litauens. Den Ergebnissen nach besteht bei einer höheren Luftverschmutzung das Risiko, dass sich weniger „gutes“ HDL-Cholesterin im Blut befindet. Bei viel Verkehr fanden sich häufiger Bluthochdruck, höhere Triglyceridspiegel und ebenfalls niedrigere HDL-Cholesterinspiegel. Der negative Einfluss der Luftverschmutzung bestand jedoch nur bei Personen, die in Mehrfamilienhäusern lebten, so das Ergebnis, das in der Fachzeitschrift „Journal of Public Health“ veröffentlicht wurde.
Dies erscheint schlüssig, da in der Nähe von Mehrfamilienhäusern häufig mehr Verkehr herrscht. Es wurde auch beobachtet, dass der Grünanteil, die Größe und mögliche Aktivitäten auf den verfügbaren öffentlichen Freiflächen in einem umgekehrten Verhältnis zu den betrachteten Risikofaktoren standen. Im Gegensatz dazu wurden positive Effekte einer natürlichen Umwelt festgestellt. Agn Brazien, Hauptautor der Studie, hebt die positiven Auswirkungen solcher Räume auf die kardiovaskuläre Gesundheit hervor: „Aufgrund unserer Forschungsergebnisse können wir sagen, dass wir den Wohnraum von Personen in Mehrfamilienhäusern so weit wie möglich regulieren, die Schalldämmung verbessern und Grünflächen in der Nähe von Mehrfamilienhäusern fördern sollten.“
ZOU