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Woran erkenne ich einen guten Chirurgen?

05.12.2017

Ob eine Operation erfolgreich verläuft, hängt in vielen Fällen von der Erfahrung des Behandlungsteams ab. Chirurgen legen nun konkrete Zahlen vor, wie häufig Eingriffe durchgeführt werden müssen, damit eine Einrichtung für eine bestimmte Behandlung als qualifiziert gilt. Die Anforderungen liegen weit über den geforderten derzeitigen Mindestmengen.

Einen guten Chirurg zeichnet unter anderem die Zahl seiner jährlichen Operationen aus.
Hat ein Ärzteteam viel Erfahrung und Routine, sinkt das Risiko für Komplikationen.
© BVMed-Bilderpool
Einen guten Chirurg zeichnet unter anderem die Zahl seiner jährlichen Operationen aus.
Hat ein Ärzteteam viel Erfahrung und Routine, sinkt das Risiko für Komplikationen.
© BVMed-Bilderpool

„Dies ist ein wertvoller Beitrag zur Patientensicherheit, der von den Fachexperten selbst erarbeitet wurde“, erklärte Professor Dr. med. Jörg Fuchs, Präsident der Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH). Um den Patienten eine klare Information an die Hand zu geben, hat die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) ein aufwändiges Zertifizierungsprojekt gestartet. Seit 2008 hat die Fachgesellschaft mehr als 74.000 Daten zu operativen Ergebnissen gesammelt und ausgewertet. Folgende erforderliche Zahl an Operationen pro Jahr hat die DGAV unter anderem für eine erfolgreiche Zertifizierung festgelegt:

  • Leistenbruch: 100
  • Dick- und Mastdarmeingriffe: 100
  • Minimalinvasive Adipositaschirurgie: 75
  • Magenband, Magenbypass und andere Eingriffe am Magen mit metabolischer Indikation: 50
  • Speiseröhrenkrebs: 15
  • Schilddrüsenknoten: 120
  • Bauchspeicheldrüse: 25
  • Komplexe Leberoperationen: 25
  • Hämorrhoiden: 30

Das Zertifikat überprüft neben der operativen Erfahrung auch weitere Faktoren, die für ein gutes Behandlungsergebnis entscheidend sind. Dazu gehören zum Beispiel die Ausstattung des Zentrums, die Anzahl und Art der Sprechstunden sowie Kooperationen mit anderen Fachabteilungen bis hin zur Quote wiederaufgetretener Krebsherde innerhalb von zwei bzw. fünf Jahren. Ebenfalls eindeutig geregelt: Findet ein Wechsel des verantwortlichen Chirurgen statt, verliert das Zertifikat seine Gültigkeit.

Insgesamt hat die DGAV bisher 330 Zentren in Deutschland als sogenannte „Kompetenzzentren“ zertifiziert. Nicht jede Einrichtung erhält das Gütesiegel der Fachgesellschaft – in 29 Fällen erfolgte eine Ablehnung. Die Durchfallquote beträgt damit laut DGAV fast zehn Prozent. Interessierte können die zertifizierten Kompetenzzentren über die Webseite der DGAV abrufen.

DGCH/NK

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