02.04.2019
Am 1. April schicken sich viele Menschen gegenseitig in den April, und auch Zeitungen und Nachrichten-Websites nutzen die Gelegenheit, ihr Publikum an der Nase herumzuführen. Forscher der Universität in Lancaster haben herausgefunden, woran man Aprilscherze erkennt - und welche Gemeinsamkeiten sie mit Fake News haben.
In manchen sozialen Netzwerken, in denen Fake News gezielt gestreut und verbreitet werden, erscheint beinahe jeder Tag wie der 1. April. Sprachwissenschaftler der Universität in Lancaster haben stilistische Gemeinsamkeiten in mehr als 500 Aprilscherzen und Fake News, die nicht am 1. April erschienen sind, gefunden:
- Beide verwenden eine weniger komplexe Sprache,
- sind leichter lesbar,
- sind häufig relativ kurz,
- enthalten häufiger Pronomen wie „wir“,
- Details wie Namen, Orte, Datum und Uhrzeit werden seltener verwendet,
- und bestehen oft aus längeren Sätzen als echte Nachrichten.
„Aprilscherze sind sehr nützlich: Sie liefern uns Hinweise auf die sprachlichen Techniken, wenn ein Autor etwas Fiktives schreibt, das als Tatsachenbericht getarnt ist“, sagte Edward Dearden von der Lancaster Universität. Die Untersuchung dieser Ähnlichkeiten könne wichtige Erkenntnisse für die zukünftige Erforschung betrügerischer Nachrichten liefern.
Anhand ihrer Ergebnisse haben die Forscher eine selbstlernende Software entwickelt, die Aprilscherze mit einer Genauigkeit von 75 Prozent und Fake News zu 72 Prozent richtig identifiziert. Die Experten werden ihre Ergebnisse demnächst auf der 20. Internationalen Konferenz für Computerlinguistik und Intelligente Textverarbeitung in La Rochelle präsentieren.
ZOU