In der Rinde des Yohimbe-Baumes fand man den Wirkstoff Yohimbin, ein Arzneistoff gegen die Erektile Dysfunktion.
Repräsentative Befragungen von Männern in Deutschland und weltweit ergaben, dass etwa 15 bis 20 Prozent von ihnen Probleme mit Erektiler Dysfunktion haben. Und Impotenz ist beileibe keine neumodische Krankheit: Schon vor über hundert Jahren wurde mit verschiedensten Mitteln wie Phosphor, Strychnin oder Kokain versucht, die "Manneskraft" zu steigern. In dieser Zeit gelangte auch die Rinde des Yohimbe-Baumes (Pausinystalia yohimbe) aus Westafrika nach Europa und blieb seitdem als potenzsteigerndes Mittel im Gespräch.
Afrikaforscher des 19. Jahrhunderts, die die ersten Proben von Yohimbe-Rinde mitbrachten, hatten sich deren Anwendung bei den Einheimischen abgeschaut. Diese kochten die Rinde ab und nahmen den Sud zur Stärkung des durch Hitze "erschlafften Körpers" ein. Auch in Einweihungsriten von Jugendlichen und bei Hochzeitszeremonien soll die Rinde eine Rolle gespielt haben. Ihre potenzsteigernde Wirkung geht auf den Inhaltsstoff Yohimbin zurück. Dieser erregt bestimmte Bereiche des Rückenmarks, die mit den Geschlechtsorganen in Verbindung stehen. Zudem erweitert er Blutgefäße der Haut und der Genitalorgane, was dort die Durchblutung verstärkt und zu einer verbesserten Erektion führen soll. Klinische Studien, in denen die Wirksamkeit überprüft wurde, zeigten bislang jedoch uneinheitliche Ergebnisse.
Fachleute raten von Zubereitungen aus der Rinde ab, da bei zu hoher Dosierung Nebenwirkungen am Herzen bis hin zu tödlichen Vergiftungen auftreten können. Allerdings gibt es Yohimbin mittlerweile auch in reiner Form in verschreibungspflichtigen Arzneimitteln gegen Erektile Dysfunktion. Diese sind bezüglich ihres Nebenwirkungsspektrums deutlich sicherer.