Zahnprothese: Richtige Pflege für die Dritten

Auch Zahnersatz muss mindestens zwei Mal am Tag gereinigt werden, am besten mit einer speziellen Prothesenbürste.

Die dritten Zähne brauchen ebenfalls viel Pflege.
Zahnprothesen müssen immer manuell gereinigt werden, am besten mit einer speziellen Bürste.
© iStock.de/pakorn sungkapukdee

An Prothesen können Beläge genauso haften wie an den eigenen Zähnen. Diese Plaques tragen zu Karies und Parodontitis an den noch vorhandenen natürlichen Zähnen bei. "Aber auch wenn keine Zähne mehr im Mund sind, ist eine gründliche Reinigung sehr wichtig. Denn die Bakterien schaden in dem Fall nicht nur dem Zahnfleisch. Sie werden auch über die Mundhöhle eingeatmet, und das kann gerade bei älteren und immungeschwächten Patienten sogar eine Lungenentzündung begünstigen", sagt Zahnärztin Dr. Stephanie Schmitz aus dem hessischen Hirschhorn. Ein entzündetes Zahnbett, eine sogenannte Parodontitis, gilt zudem als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes.

Spezielle Bürsten helfen beim Putzen

Zahnersatz raus, rein ins Wasserglas, Sprudeltablette dazu, fertig? Ganz so einfach geht es leider nicht mit der Reinigung der Dritten. "Das manuelle Putzen mit einer Bürste lässt sich durch nichts ersetzen", erklärt Schmitz. Außerdem solle man die Prothesen in der Regel nachts nicht herausnehmen, um sich an das Tragegefühl zu gewöhnen. "Die Sprudeltablette, die viele aus der Werbung kennen, kann die Pflege höchstens ergänzen", sagt Schmitz. Es gilt: den Zahnersatz mindestens einmal morgens und abends putzen. Idealerweise spült man die Prothese zusätzlich nach jeder Mahlzeit kurz unter fließendem Wasser ab.

Für die Reinigung empfiehlt die Expertin eine spezielle Prothesenbürste, die es zum Beispiel in der Apotheke gibt. Sie verfügt über zwei unterschiedlich große Köpfe: Mit dem dünneren Ende lassen sich kleine Nischen gut erreichen, die andere Bürste erleichtert das großflächige Putzen. "Wichtig ist auch immer ein kleines Handtuch, das man vor dem Reinigen ins Waschbecken legt, weil die nasse Prothese gerne mal aus der Hand rutscht", rät Schmitz. Dann fällt die Prothese weicher. Zahnpasta darf man zum Putzen der Prothese übrigens nicht verwenden, da sie häufig Schmirgelpartikel enthält, die den Kunststoff der Prothese angreifen. In aller Regel reicht zur Reinigung Wasser aus.

Wer möchte, kann sich ein Ultraschallbad zulegen, das sich auch zur Reinigung von Schmuck, Hörgeräten oder Brillen eignet. "Hier werden selbst härtere Belege gut aufgeweicht, gleichzeitig ist es schonend und greift den Kunststoff nicht an, anders als einige Sprudeltabletten", sagt die Zahnärztin. Das Ultraschallbad kann man zur Prothesenreinigung täglich benutzen, es ersetzt aber nicht das Schrubben mit der Bürste.

Besuch beim Zahnarzt nicht vergessen

Übrigens: Haftcreme vermeidet man besser, weil sie die Mundflora verändern kann. Wer das Gefühl hat, dass die Prothese nicht richtig sitzt, lässt dies am besten beim Zahnarzt überprüfen. Oft findet sich eine bessere Lösung. Ohnehin empfehlen sich regelmäßige Besuche beim Zahnarzt. "Sind keine eigenen Zähne mehr vorhanden, reicht eine jährliche Kontrolle aus, vorausgesetzt, man kommt gut mit der Prothese zurecht", sagt Schmitz. Dabei untersucht der Zahnarzt das Zahnfleisch und den Sitz der Prothese. Wer noch eigene Zähne hat, dem empfiehlt Schmitz einen halbjährlichen Besuch beim Zahnarzt. Von Zeit zu Zeit auch hilfreich: eine professionelle Reinigung der Prothese. Dabei wird der Zahnersatz mit einer speziellen Politur versehen, an der Bakterien nicht so gut haften können.

Natascha Koch

Medikamente ohne Zuzahlung

Alle zwei Wochen neu: die aktuelle Liste der zuzahlungsfreien Arzneimittel.

Arzneimitteldatenbank

Medikamenten-Name oder Wirkstoff eingeben für mehr Informationen.

Podcast "gecheckt!"
Dunkelhaarige Frau verzieht Mund und Nase.
Podcast: gecheckt!
Jung & Alt

Podcast: Warum habe ich so oft Nasenbluten?

Meist ist es harmlos, kann aber sehr stören, wenn Nasenbluten öfter auftritt. Wie sich die Blutung…

Krankheiten von A - Z

In diesem Lexikon finden Sie umfassende Beschreibungen von etwa 400 Krankheitsbildern

nach oben