Im Garten und in der Natur gibt es eine Vielzahl von Pflanzen mit essbaren Blüten. Wie kleine Sterne wirken etwa die himmelblauen Blüten des Borretsch. Mit ihrem milden, leicht nach Gurke schmeckenden Aroma passen sie gut zu Deftigem und Salaten, aber auch in eine sommerliche Bowle oder zu Desserts. Egal worüber man die zierlichen Sterne streut: Sie machen aus einfachen Gerichten etwas Besonderes. Ein sattes Blau zeichnet auch die Blüten der Kornblume aus. Sie haben keinen besonderen Eigengeschmack, setzen aber hübsche farbliche Akzente. Ins blau-lila gehen die kleinen Lippenblüten des Echten Lavendels, die sich für deftige Gerichte, aber auch als essbare Dekoration auf Desserts, Kuchen oder Gebäck eignen.
Feine gelb-orange Akzente lassen sich mit den abgezupften Zungenblütchen der Ringelblume setzen, zum Beispiel in Salaten. Da die Blütenblätter färben, kamen Ringelblumen schon in früheren Zeiten auch als Safranersatz beim Kochen zum Einsatz. Eine ausgefallene Zierde für jeden Salat bilden die gespornten, leuchtend gelben, orangenen oder roten Blüten der Kapuzinerkresse. Sie besitzen einen pfeffrig-scharfen Geschmack. Ebenfalls ein Blickfang: Die hübschen "Gesichter" der Stiefmütterchen, die mild und eher süßlich schmecken.
Farbe und Geschmack bringen die rosa bis zartlila Blüten des Schnittlauchs ins Essen. Sie schmecken leicht scharf, vergleichbar mit den grünen röhrenförmigen Blättern, und lassen sich ebenso verwenden. Vom Blütenstand abgeschnitten passen die kleinen Blüten zum Beispiel gut zu Rührei, verleihen Kräuterquark Geschmack und Farbe und sehen auch auf Butterbroten dekorativ aus. Der Geschmack von Gänseblümchen wiederum wird oft als mild nussig beschrieben. Die "ausdauernden Schönen", wie sich der botanische Name Bellis perennis übersetzen lässt, blühen fast das ganze Jahr über und eignen sich ebenfalls gut für Salate. Vorsichtshalber sollten Menschen mit einer Allergie gegen Korbblütler Gänseblümchen oder andere Korbblütler nicht auf den Speiseplan setzen.
Ein Klassiker in der Küche sind die Blütenblätter von Rosen. Ihr süßlich-mildes Aroma variiert je nach Sorte, genauso wie die Farben. Rosenblütenblätter machen sich gut zu Desserts oder auf Kuchen, lassen sich aber auch zu Sirup oder Gelee verarbeiten.
Besonders hübsch wirken sie, wenn sie überzuckert werden. Das gilt zum Beispiel auch für Stiefmütterchen, das Wohlriechende Veilchen oder Duftpelargonien. Letztere gibt es in verschiedensten Sorten, die unter anderem nach Orangen, Zitronen oder Rosen duften können. Allerdings geht der Duft vorrangig von den Blättern aus, weniger von den weiß, rosa bis violetten Blüten.
Tipps zum Blüten Sammeln
- Am besten sammelt man unbehandelte Blüten im eigenen Garten. Nur unbehandelte Blüten verzehren, keine von Pflanzen aus der Gärtnerei oder dem Blumenladen, die oft mit Pflanzenschutzmitteln gespritzt werden.
- Vorsicht vor Giftpflanzen! Nur Pflanzen sammeln, die man mit hundertprozentiger Sicherheit erkennt. Es gibt viele giftige Pflanzen, darunter Oleander, Akelei, Rittersporn, Eisenhut, Goldregen, Fingerhut oder Christrose,
um nur einige zu nennen. - Auch mit manchen essbaren Pflanzen darf man es nicht übertreiben. Borretsch etwa enthält sogenannte Pyrrolizidinalkaloide, auch in den Blüten, die in hohen Dosierungen gesundheitsschädlich sein können.
- Manche Supermärkte oder Bioläden haben essbare Blüten im Sortiment. Zudem gibt es spezielle Saatgut-Mischungen für essbare Blüten, die sich in Töpfen oder im Garten aussäen lassen.
- Zum Sammeln eignen sich am besten trockene, warme Tage. Blüten nach Möglichkeit nicht waschen, aber schütteln und von kleinen Tierchen befreien. Bei Blüten, die nicht ganz verzehrt werden, Stiele und Kelchblätter, zum Teil auch Stempel und Staubgefäße entfernen.
Hanke Huber