Frauengesundheit

Viele Frauen erleben Wechseljahrsbeschwerden früher als erwartet

ZOU  |  03.03.2025 10:44 Uhr

Symptome der Wechseljahre treten bei vielen Frauen früher auf als erwartet: Bereits bei mehr als der Hälfte der Frauen zwischen 30 und 35 Jahren beginnen hormonelle Veränderungen, die Beschwerden auslösen können. Das zeigt eine aktuelle Studie der Universität Virginia.

Frau, schaut nachdenklich zur Seite.
Hormonelle Veränderungen, die Beschwerden verursachen, treten bei vielen Frauen schon in den Dreißigern auf.
© nensuria/iStockphoto

Häufige Fehleinschätzung: „Dafür bin ich noch zu jung“

Die Wechseljahre sind oft mit Frauen in ihren 50ern verbunden, doch die sogenannte Perimenopause – die Phase vor dem eigentlichen Hormonrückgang – setzt deutlich früher ein. In der Studie wurden mehr als 4.400 Frauen über ihre Beschwerden befragt. Das Ergebnis: 55 Prozent der Frauen zwischen 30 und 35 Jahren bereits litten unter mittleren bis starken Wechseljahrsbeschwerden. Bei Frauen zwischen 36 und 40 Jahren stieg dieser Wert sogar auf 64 Prozent.

Trotzdem suchen die meisten Frauen erst mit 56 Jahren oder später nach medizinischer Hilfe. Ein Grund dafür ist die verbreitete Annahme, dass Wechseljahresbeschwerden erst viel später auftreten.

Psychische Symptome oft früher als körperliche Beschwerden

Die Untersuchung zeigt, dass psychische Beschwerden wie Ängste, depressive Verstimmungen oder starke Reizbarkeit lange vor den klassischen körperlichen Symptomen auftreten. Diese psychischen Symptome erreichen ihren Höhepunkt bei Frauen zwischen 41 und 45 Jahren und nehmen danach wieder ab. Körperliche Beschwerden wie Hitzewallungen, Blasenschwäche oder sexuelle Probleme werden hingegen erst mit Anfang 50 besonders stark.

Warnung der Forschenden: Symptome werden zu oft ignoriert

Viele Frauen durchleben diese Phase ohne die richtige Unterstützung. Ärzte würden die Beschwerden oft nicht ernst nehmen oder fehldeuten, so die Forschenden: „Körperliche und emotionale Symptome im Zusammenhang mit der Perimenopause werden von Ärzten nicht ausreichend untersucht und oft ignoriert“, erklärt Studienautorin Dr. Jennifer Payne. Sie fordert mehr Bewusstsein für das Thema: „Diese Forschung ist wichtig, um besser zu verstehen, wie häufig diese Symptome sind, welche Auswirkungen sie auf Frauen haben und um das Bewusstsein von Ärzten und der breiten Öffentlichkeit zu schärfen.“

Was können betroffene Frauen tun?

Frauen, die Symptome wie Stimmungsschwankungen, Schlafprobleme oder unerklärliche Erschöpfung erleben, sollten diese ernst nehmen und mit ihrem Gynäkologen besprechen. Denn frühe Diagnosen und gezielte Behandlungen können helfen, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Wichtig ist, dass Frauen wissen: Wechseljahresbeschwerden können früher beginnen, als viele denken.

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