26.03.2015
Wenn die Uhren beim Übergang auf die Sommerzeit um eine Stunde vorgestellt werden, sinkt die Lebenszufriedenheit der Menschen in der ersten Woche nach der Umstellung. Das belegt eine Studie, die kürzlich Wirtschaftswissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg mit Daten von knapp 39.000 Menschen aus Deutschland und England erstellt haben.
Die Berechnungen der Autoren Daniel Kühnle und Christoph Wunder belegen: In beiden Ländern geht die Zufriedenheit der Befragten in der Woche nach der Zeitumstellung zurück. „Vor allem das Wohlbefinden von Eltern kleiner Kinder leidet unter der alljährlichen Umstellung auf die Sommerzeit“, sagt Kühnle. In der zweiten Woche nach der Zeitumstellung erreicht die Lebenszufriedenheit wieder ihr ursprüngliches Niveau. Umgerechnet bedeutet das für Deutschland: Das Einkommen der Haushalte müsste in der ersten Woche nach der Umstellung auf die Sommerzeit um etwa zehn Prozent steigen, um den geschätzten Rückgang der Zufriedenheit zu kompensieren.
Den Effekt erklären die Wissenschaftler nicht allein durch die körperliche Anpassung an einen neuen Tagesrhythmus. „Menschen erleben es als Belastung, wenn ihre frei verfügbare Zeit beschränkt wird“, sagt Kühnle. „Das gilt besonders für Mütter und Väter, die ohnehin wenig Zeit für sich haben." Die Forscher plädieren jedoch nicht dafür, die Zeitumstellung abzuschaffen. Sie schlagen vielmehr vor, Menschen für die durch die Zeitumstellung verlorene Stunde mit mehr Zeitsouveränität zu entschädigen. „Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, in der Woche nach der Zeitumstellung mehr zeitliche Flexibilität am Arbeitsplatz zu ermöglichen“, meint Kühnle.
Tipps von aponet.de helfen dabei, dass die Umstellung auf die Sommerzeit dieses Jahr leichter fällt.
RF