Spastik
Was ist das? - Definition
Erhöhte Grundspannung (Muskeltonus)einzelner Muskeln.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Unsere Muskulatur hat eine gewisse Grundspannung. Durch Anspannung der Muskeln können wir diesen bewusst erhöhen. Durch Muskelentspannung dagegen erniedrigen wir unseren Muskeltonus, die Muskeln erschlaffen.
Bei Schäden bestimmter Nerven in Gehirn und Rückenmark ist die Grundspannung der betroffenen Muskeln ständig erhöht. Die Muskulatur verharrt in einer bestimmten Stellung, eine bewusste Gelenkbewegung ist nicht mehr möglich.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Bei der passiven Gelenkbewegung fällt die deutlich erhöhte Muskelspannung auf. Bei maximaler Dehnung lässt die Muskelspannung plötzlich nach und das Gelenk streckt sich - man spricht vom Taschenmesserphänomen.
Während bei Kindern spastische Muskelveränderungen meist infolge angeborener Hirnschäden auftreten, sind diese bei Erwachsenen oft Folge eines Schlaganfalls. Hier kann man gut beobachten, dass die Spastik in den Armen in der Beugemuskulatur, in den Beinen dagegen in der Streckmuskulatur stärker ausgeprägt ist: Der Arm auf der durch den Schlaganfall betroffenen Körperhälfte ist gebeugt, während das Bein immer gestreckt ist und nicht abgewinkelt werden kann.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Durch intensive Krankengymnastik kann man versuchen einer Verkürzung der Muskulatur aufgrund der verminderten Beweglichkeit entgegenzuwirken. Gelingt dies nicht, entwickeln sich in den betroffenen Gelenken Versteifungen (Kontrakturen), die Muskulatur hat sich bindegewebig umgebaut und das Gelenk lässt sich überhaupt nicht mehr bewegen.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Auch beim Morbus Parkinson ist der Muskeltonus erhöht. Hier allerdings kann man bei passiver Gelenkbewegung ruckartige, kleine Bewegungen der Muskulatur spüren. Man nennt dies Zahnradphänomen.
Verhaltenstipps
-intensive und regelmässige Krankengymnastik, aber auch die Gymnastik zuhause sind die wichtigsten Therapiemassnahmen um der Gelenkversteifung infolge einer Spastik entgegenzuwirken.
Bearbeitungsstand: 17.11.2021
Quellenangaben:
Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage - W.F. Haupt et al., Neurologie und Psychiatrie für Pflegeberufe, Thieme, (2009), 10. Auflage - Kellnhauser, Thiemes Pflege, (2009), 11. Auflage
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