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03.04.2023
Von mehr als 54.434 Personen mit schweren Infektionen bekamen 11.649 in den folgenden Jahren einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Das war deutlich häufiger als bei Personen, die keine Infektion hatten. Im ersten Monat war das Risiko um das 7,9-fache erhöht, in den folgenden Jahren um das 1,5-fache. Daraus errechneten die Forschenden, dass 4,4 Prozent der Herz-Kreislauf-Ereignisse auf eine vorherige Infektion zurückgingen.
Ähnliche Ergebnisse ergab eine Untersuchung unter finnischen Patienten: Im ersten Monat nach der Infektion war das Risiko 7,6-fach höher, in den folgenden Jahren um das 1,4-fache. Demnach gingen etwa 6,1 Prozent der Vorfälle auf eine Infektion zurück. Besonders gefährdet waren Personen, die bereits Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatten oder entsprechende Risikofaktoren aufwiesen.
„Ärzte sollten sich bewusst sein, dass Menschen, die wegen einer Infektion ins Krankenhaus müssen, ein erhöhtes Kurzzeitrisiko für schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse haben“, schlussfolgern die Autoren der Studie, die in dem Fachmagazin „Circulation“ erschienen ist. Sie halten es für sinnvoll, Menschen mit einem hohen Risiko zu identifizieren und sie darüber aufzuklären, dass sie mögliche Auslöser von Herzinfarkten und Schlaganfällen nach Infektionen vermeiden sollten. Dazu zählen z. B. zu viel Alkohol, übermäßiges Essen, Schlafmangel, und Stress.
Quelle: DOI 10.1161/CIRCULATIONAHA.122.061183