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22.05.2024
In einer Langzeitbeobachtung von 415.737 Personen ab einem Alter von 40 bis 69 Jahren war die regelmäßige Einnahme von Fischölpräparaten bei anfangs gesunden Personen mit einem um 13 Prozent höheren Risiko für Vorhofflimmern und einem um 5 Prozent höheren Risiko für einen Schlaganfall verbunden.
Bei Personen mit bereits bestehendem Vorhofflimmern ging die regelmäßige Einnahme von Fischölergänzungen dagegen mit einem um 15 Prozent geringeren Risiko für einen Herzinfarkt einher; bei bestehender Herzinsuffizienz war ein um 9 Prozent geringeres Risiko für einen Tod durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu beobachten.
Alter, Geschlecht, Rauchen und andere Merkmale nahmen auf den Zusammenhang Einfluss: Während Fischölpräparate bei gesunden Frauen und Nichtrauchern das Risiko um 6 Prozent erhöhten, hatten sie bei gesunden Männern und älteren Teilnehmenden eine schützende Wirkung.
Von den 415.737 Teilnehmenden verwendete fast ein Drittel regelmäßig Fischölpräparate (130.365 Personen; 31,5 Prozent). In der Folgezeit von durchschnittlich knapp 12 Jahren erkrankten 18.367 Personen an Vorhofflimmern, 22.636 bekamen einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder Herzinsuffizienz und 22.140 starben.
Fischöl ist reich an Omega-3-Fettsäuren und wird zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen empfohlen. Doch die wissenschaftlichen Beweise für ihren Nutzen sind widersprüchlich. Auch in dieser Studie in der Fachzeitschrift „BMJ Medicine“ kommen die Forschenden zu dem Schluss, dass sich die regelmäßige Einnahme von Fischölpräparaten je nach Gesundheitszustand unterschiedlich auf das Fortschreiten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirken könnte und dass weitere Studien erforderlich sind, um dies genauer zu beleuchten.
Quelle: DOI 10.1136/bmjmed-2022-000451