15.05.2013
Wer in einem mehrstöckigen Haus eines der oberen Stockwerke bewohnt, lebt länger als seine Nachbarn im Erdgeschoss. Zu diesem Schluss kommen Forscher aus der Schweiz, die Anzahl und Art von Todesfällen den verschiedenen Stockwerken von Häusern zugeordnet hatten.
Wer bei einem mindestens vierstöckigen Haus eine obere Etage bewohne, habe nicht nur die bessere Aussicht als die Nachbarn weiter unten, sondern könne diese auch länger genießen, so das Fazit der Eidgenossen. Bewohner im Parterre hätten den Wissenschaftlern zufolge ein erhöhtes Risiko, einer Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankung zu erliegen, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift European Journal of Epidemiology. Diese Krankheiten stehen unter anderem mit Verhaltensweisen wie Rauchen, Ernährung und Bewegung in Zusammenhang. Daher vermuten die Forscher, dass das unterschiedlich hohe Sterberisiko zumindest teilweise durch soziale Unterschiede zwischen den Bewohnern der verschiedenen Stockwerke erklärt werden könnte. Andererseits seien die Bewohner der oberen Stockwerke, wenn sie keinen Aufzug benutzen, vielleicht durch das tägliche Treppenlauf-Training insgesamt fitter.
Nicht bei allen Todesursachen war die Höhe jedoch von Vorteil: So kamen Bewohner der oberen Stockwerken häufiger durch Sprünge aus großer Höhe in Selbsmordabsicht zu Tode. Ob allein die vorhandene Gelegenheit für das höhere Risiko verantwortlich sei, sei jedoch noch unklar, so die Forscher. Für ihre Studie hatten die Wissenschaftler der Universität Bern Daten von 1,5 Millionen Schweizern analysiert, die im Jahr 2000 ein Gebäude mit vier oder mehr Stockwerken bewohnten. Von diesen waren rund 140.000 im beobachteten Zeitraum zwischen 2001 und 2008 verstorben.
hh